Wie kann man das Eisenmangelsyndrom erkennen?
Viele Menschen leiden unter unspezifischen Symptome, wie Müdigkeit, Erschöpfung, Konzentrationsstörungen, depressiven Stimmungsschwankungen etc., welche die Lebensqualität erheblich einschränken.
In der Regel wird beim Hausarzt im Blutbild die Routinediagnostik durchgeführt und wenn sich dabei keine krankhaften Werte zeigen, heisst es meist, die Symptome sind „psychisch“ oder man ist „gestresst“/„überlastet“ (was eigentlich auch wieder „psychisch“ bedeutet).
Leider kennt die Ausbildung der Ärzte in der Universität die häufigste Ursache dieser Symptome nicht:
Die Eisenmangelkrankheit oder das Eisenmangelsyndrom (IDS = Iron Deficiency Syndrome).
Ärzte erlernen nur die Eisenmangelanämie, bei der es schon zur Verminderung der roten Blutkörperchen gekommen ist und die das Endstadium des Eisenmangels darstellt.
Wie kann man aber nun das Eisenmangelsyndrom erkennen?
Dr. med. Beat SCHAUB, Basel, Begründer der „neuen Eisentherapie“ und Autor vieler grundlegender Veröffentlichungen zum Thema Eisenmangel und Autor des Buches „Eisen ? Das unterschätze Element“ hat hierzu einen Selbsttest entwickelt:
Selbst-Test Clinical Score IDS (Fragebogen bei Verdacht auf Eisenmangel)
Die häufigsten und typischen Symptome des Eisenmangelsyndroms sind nachfolgend in vier Gruppen eingeteilt. Jede Gruppe, bei der mindestens ein Symptom vorhanden ist, gibt einen Punkt (maximal 4 Punkte).
Leiden Sie unter:
Erschöpfungszuständen?
Konzentrationsstörungen?
Depressiver Verstimmung?
Schlafstörungen?
Schwindel?
Kopfschmerzen?
Nackenverspannungen?
Haarausfall?
Nagelbrüchigkeit?
Restless legs?
Auswertung:
1–2 Punkte: IDS möglich
3 Punkte: IDS wahrscheinlich
4 Punkte: IDS sehr wahrscheinlich
Sofern mindestens 1 Punkt vorliegt, sollte der Ferritinwert im Blut gemessen werden.
Um Eisenmangel richtig zu behandeln, sind bestimmte Punkte zu beachten. Eine entsprechende Ausbildung ist bei zertifizierten Eisenzentren gewährleistet.
Die Einnahme von Eisenpräparaten ist zum einen schlecht verträglich, zum anderen sind Bio-Verfügbarkeit und Mengen einfach zu gering.
In der Regel gibt man deshalb 1-2 x /Woche eine Infusion mit Eisen – und die Besserung tritt meist fast augenblicklich ein, die Menge der Infusionen kann von zertifizierten ärztlichen Eisenzentren über ein zentrales Computerprogramm (h-banking) bestimmt werden.
Durch mehrere entsprechende Fortbildungen haben wir uns mit dem Eisenmangelsyndrom beschäftigt und sind mit der optimal Behandlung vertraut. Die Praxis Dr. Dr. med. Thomas Beck ist ein zertifiziertes ärztliches Eisenzentrum.
Falls Sie nicht nach München kommen können, finden sie weitere Spezialisten an anderen Orten in sogenannten „EISENZENTREN„ (www.eisenzentrum.org).
Sehr geehrter Herr Dr. Beck,
Leider ist Baden – Baden oder nach München zu weit weg .
Wäre es möglich, das mein Hausarzt mit IHnen in Kontakt tritt .
Ich habe alle Symtome die auf einen Eisenmangel hin deuten und auch noch dazu eine Anämie.
Bisher habe ich keine Infusions Eisentherapie bekommen, nehme Eisenblut und ernähre noch vegan und mit Nüsse.Weil die Schmerzen dadurch weniger wurden.
Jedoch ist meine Lebensqualität noch sehr schlecht.
Ich mache mir Sorgen, in welcher Höhe die Dosierung sein sollte und auch wie genau mein Hausarzt, das feststellen kann. Was genau er für Infusionen mir geben kann, ich bin sehr sensibel und reagiere auf Eisenprodukte mit Magenschmerzen und Übelkeit.
Ich leide auch unter Kopfschmerzen und Nackenschmerzen.
Mein Hausarzt sagte zu mir, wenn ich neue Erkenntnisse habe kann ich damit zu ihm kommen.
Er ist offen für neue Erkenntisse und Therapie Möglichkeiten.
Oder kenne Sie einen Kollegen in Köln oder Bonn der mir helfen könnte.
Ich bin extrem schlapp, leide seit Jahrzehnten unter chronischen Schmerzen und bin mitlerweile auch depressiv geworden. Schlafe nachts nicht und bin sehr erschöpft.
Danke für ihre Hilfe
Sonja
ja, das klingt ziemlich typisch.
Orale Eisenpräparate werden von den meisten Menschen nicht gut vertragen und erhöhen zudem den Eisenspiegel nur sehr wenig…
Ihr Hausarzt kann sich informieren beim Kollegen Dr med. Beat Schaub in der Schweiz, wohl der renommierteste und erfahrenste Forscher für das Thema Eisenmangel:
http://www.Eisenzentrum.de
http://www.Eisenzentrum.org
Falls er bzw. Sie nicht damit zurecht kommen und Sie dann doch zu mir kommen möchten: bei der Terminvereinbarung bitte angeben, ob in Baden Baden oder in München!
mfg
DDr Beck
Sehr geehrter Dr. Beck,
ich versuch es kurz zu halten. Seit mittlerweile 20 Jahren bekomme ich auf Grund eines ständig niederigen Ferritinwertes (aktuell 7,2) Eisen gespritzt oder wie heute per Infusion. (5ml Venofer)
Mein Problem sind die Ärzte, die bringen mich mittlerweile zur Verzweiflung!!!!! Da ich aktuell wie ein Zombi durch meinen Alltag schleiche, habe ich heute zu bedenken gegeben, dass es mit einer Infusion pro Woche nicht reicht. Die Antwort war der Hammer….man dürfe es gar nicht mehr als 1x pro Woche geben!!! Das dies nicht stimmt weiß ich aus meiner langjährigen Leidensgeschichte. Die Ärzte nehmen es einfach nicht ernst!!!!!
Für die ist ein Ferritinwert von 26 SUPER und so schicken sie mich wieder weg…
Ich spüre recht früh wenn mein Speicher leer ist, die Ärzte aber schauen nur auf ihre Skala.
Ich werde noch wahnsinnig und frage mich ob ein Eisenzentrum eine gute Alternative wäre??? Übernimmt das die Krankenkasse????
Über eine kurze Rückmeldung würde ich mich freuen.
Hallo Birgit
natürlich kann ich Ihren Ärger verstehen, aber ich bin schliesslich auch Arzt und insofern trifft mich Ihre Verurteilung ja auch ein Stück weit…
Aber ich hoffe, daß wir es zumindest in Bezug auf Eisenbehandlungen gut machen.
Wie Sie selber schon festgestellt haben, sind die Vorstellungen, was ein guter Eisenspeicherspiegel (Ferritin) ist, sehr unterschiedlich.
Ich folge in diesem Punkt meinem Freund und Kollegen Dr Beat Schaub, der sein komplettes Leben als Arzt unter die Erforschung des Eisenstoffwechsels gestellt hat und die Eisenzentren gegründet hat, ich selber führe auch ein solches Eisenzentrum.
Dr. Schaub fand heraus, dass ein Speichereisen von 50 das Minimum ist und nach Behandlungen der Ferritinwert sogar zwischen 200 und 300 liegen sollte.
Das halte ich auch genau so und behandle in diesen Zielbereich hinein. Wir geben dazu in der Regel ZWEI Infusionen pro Woche (zB mit je einer Amp Venofer). Wenn das gut vertragen wird (was in der Regel der Fall ist), dann geben wir ab der dritten Infusion ZWEI Ampullen in die Infusion.
Die privaten Versicherungen erstatten in der Regel, in der Schweiz auch die Krankenkasse- in Deutschland leider nicht…
mfg
DDr Beck
Sehr geehrter Dr, Beck.
Heute bekam mein Sohn, 22, seine Blutergebnisse. Dass Ferritin ist nur bei 10 ng/ml, das Hämoglobin bei 14,2 g/dl.
MCV, MCH und MCHC sind alle im normbereich. Sein TSH liegt bei 3,81.
Er ist häufig müde und schlapp, was sich gerade auch bei seiner körperlich schweren Arbeit bemerkbar macht.
Er hat jetzt das 3. Blut gespendet, vor ca. 2 Wochen. Aber die Müdigkeit war auch vorher schon. Dort wird ja immer nur der hb Wert bestimmt.
Die Hausärztin wollte nichts verschreiben und meinte, ggf könnte das Krankenhaus was aufschreiben, weil die ihn ja als Blutspender wollen. Ich bin jetzt mehr als irritiert und weiß nicht, was wir machen sollen. Einige sagen, bei normalem Hämoglobin sollte man kein Eisen ergänzen, aber wie soll es dann besser werden? Ob wir es mal mit kräuterblut probieren?
Für eine Antwort danke ich im Voraus.
Hallo Maren,
Blutspenden finde ich eine gute Sache. Allerdings kann das schwächen, und ein niedriger Ferritinwert ist ein Zeichen, daß möglicherweise durch die vermehrte Blut-Neu- Bildung die Eisenspeicher leer geräumt worden sind.
Insofern finde ich schon, daß das dringend behandelt werden sollte.
Ein TSH von 3,8 erscheint ebenfalls im oberen Bereich und kann auf eine beginnenden noch kompensierte Schilddrüsenschwäche hindeuten. Um das zu klären, sollten noch f-T3 und f-T4 bestimmt werden, sowie die Antikörper…
Wenn ein echter Eisen-Mangel besteht (und das sehr niedrige Ferritin zeigt das an), dann ist Kräuterblut nur ein Tropfen auf den heissen Stein, Sie brauchen dann Infusionen (zB mit Venofer).
mfg
DDr Beck
Sehr geehrter Dr. Beck,
ich habe eine angeborene ß-Thalläsamie minor und war deshalb schon bei einem Hämatologen. Dieser sagte mir, dass man bei dieser Form von Anämie nichts machen könne. Da ich mich trotzdem immer sehr schlapp fühle ( Ferritin-Wert: 21; Hb: 12,0; MCV:62, MCH:20) würde ich mir gerne Eiseninfusionen verabreichen lassen. Ist es aus medizinischer Sicht sinnvoll oder würden sie eher davon abraten?
Mit freundlichen Grüßen
Pervin T.
Hallo Pervin
nachdem ich – wie jeder Arzt – ärztliche Beratungen oder gar Behandlungen nicht bei mir unbekannten Personen durchführen darf, kann ich nur allgemein antworten.
In einer Thallasämie würde ich KEINE Kontraindikation für eine Eisenbehandlung sehen, das wäre also generell möglich. Normalerweise wird diese Frm nicht weiter behandelt, es entsteht möglciherweise nur eine vergrößerte Milz.
Falls Sie allerdings eine Blut-Transfusionsbehandlung bekommen haben sollten (was die übliche Behandlung bei einer Thalassämie major ist – die Sie ja nicht haben!), dann entstehen durch diese Transfusionen vermehrt Zerfallsprodukte der roten Blutkörperchen und der Eisenwert steigt an- und dann soll man natürlich KEIN Eisen geben! Das ist aber bei Ihnen nicht zu erwarten.
Ob in Ihrem Fall nun tatsächlich eine Eiseninfusion sinnvoll und hilfreich ist, müsste in einem persönlichen Gespräch geklärt werden, da kommt es auch noch auf einige andere Faktoren an.
mfg
DDr Beck
Sehr geehrter Dr. Beck,
bei mir wurde im Oktober letzten Jahres durch Zufall eine Eisenanämie festgestellt. Ferititn lag bei 6 ug/l, HB irgendwo bei 10, HK 36, MCV 65, MCH 19 Da wurde mir auch klar warum ich seit über einem Jahr wie ein Zombie durch die Gegend laufe. Der nichts mehr auf die Reihe bekommt und alles vergisst. Daraufhin habe ich erst Tabletten und auf mein Drängen dann Eiseninfusionen bekommen ( Ferlecit 62,22 mg). Letzte Woche wurde mir wieder Blut abgenommen. HB sei jetzt wieder normal (12,4) und Feritin mit 7 auch wieder in Ordnung….. Ich solle doch einfach mit rotem Fleisch weitermachen. Mehr sei im Moment nicht nötig. Ich war entsetzt. Auf mein Drängen hin bekomme ich jetzt noch mal 6 Infusionen. Aber bei diesem Minimalen anstieg wird das ja noch ewgi dauern bis ich wieder einigermaßen auf dem Damm bin? (Ich habe mir auf Grund starker Regelblutungen und Myomen Ende November Gebärmutter entfernen lassen. Von der Seite besteht also keine Blutverlust mehr) Dennoch wundert mich jetzt der Geringe anstieg des Feritin (meiner Meinung nach, die Ärztin sieht es ja wohl ganz anders)
Hallo Antje
ein Ferritinwert von 7 ist sicherlich super super niedrig und nicht in Ordnung. Vielleicht hat der Kollege den HB gemeint oder er hatte nicht richtig hingeschaut…
Mit rohem Fleisch werden Sie da nicht wirklich viel weiter kommen.
Aus unserer Sicht wäre eine Infusionsserie mit Eisen der richtige und nötige Weg, damit Sie wieder auf den Damm kommen… wir können aus Ihren Blutwerten auch den genauen Bedarf errechnen und würden im Anschluß auch kontrollieren, ob der Mindestwert tatsächlich erreicht wurde.
mfg
DDr Beck
Sehr geehrter Dr. Beck,
mein Ferritin ist 54 (also relativ hoch), Eisen 13,5. Kann eine Eiseninfusionstherapie dennoch sinnvoll sein?
Meine Symptome (seit über 20 J.): sehr starke Erschöpfung, Muskelschmerzen Schlafstörungen, Gedächtnisprobleme, Migräne und etliches mehr.
Über eine Antwort wäre ich Ihnen sehr dankbar.
Freundliche Grüße
Carmen
Hallo Carmen
das Ferritin ist mit 54 nicht etwas hoch, sondern nach der baseler Eisenformel gerade so eben im Zielbereich (50-100 ng/ml bzw. mcg/ l), nach Therapie hätten wir sogar gern einen Wert zwischen 200 und 300!
Insofern kommt mir Ihr Ferritin also eher grenzwertig NIEDRIG vor! Und insofern könnten Ihre Symptome (zumindest teilweise) noch immer von einem Eisenmangel herrühren…
Allerdings kenne ich Sie und Ihre Vorgeschichte nicht und deswegen sollte zunächst ein Anamnese- Gespräch geführt werden und dann andere mögliche Ursachen für Ihre Symptome ausgeschlossen werden!
Das könnten z.B. sein: Mangel an Vitaminen und Spurenelementen (zB. Vit B12, Vit D3 oder Zink), Mangel an Aminosäuren (v.a. Lysin, Prolin, Glutamin), Schilddrüsenerkrankungen, Erschöpfung der Nebenniere (Adrenal Fatique), Chronisches Müdigkeitsyndom (CFS), schwere Erkrankungen auch der Nerven oder des Gehirns, chronische Entzündungen (?), Hormondefizite (zB. Wechseljahre), usw etc…
Diese möglichen Ursachen sollten ausgeschlossen werden und der Eisenstoffwechsel (Eisenmangel/ Ferritinmangel) sollte überprüft werden
mfg!
DDr Beck
Sehr geehrter Dr Beck,
ich bekomme Eiseninfusion,
nach der 2.und 3.Eiseninfusion ging es mir 3Tage sehr schlecht,ich hatte starke Kopfschmerzen,Schwindel,Nackenschmerzen,Fieber,Herzrasen, ist das normal??Ich bitte um Rat,Danke
MfG
Hallo Nicole
die Eiseninfusionen sind- wenn sie mit dem richtigen Eisenpräparat gemacht werden – vollkommen ohne Nebenwirkungen. Wir hatten jedenfalls in den letzten 7 Jahren keine einzige unerwünschte Wirkung!
ABER: Eisen für die Infusion muß immer an einen Träger gebunden werden und dieser Träger ist ein Zuckermolekül. Wenn nun ein ungünstiger Zucker als Träger gewählt wird, dann kann es durchaus zu erheblichen Nebenwirkungen kommen.
Wir verwenden in der Praxis ausschliesslich Eisensucrose (Venofer), das ist der am besten verträgliche Zucker. Vielleicht fragen Sie Ihren Therapeuten, welches Eisenpräparat verwendet wird und bitten ggf um Verwendung von Eisensucrose.
mfg
DDr Beck
Guten Tag Dr. Beck,
bei mir wurde ein Eisenmangel diagnostiziert (Ferritin bei 9, Hämoglobin nur mehr knapp über dem untersten Grenzwert). Ich möchte nun Eisen langsam durch Infusionen aufsättigen lassen (langsam deshalb, weil ich auf Medikamente generell empfindlich reagiere – daher hat sich dieses Vorgehen bewährt). Ich habe nun die Wahl, in einer Eisenpraxis mich mit 200mg Venofer oder Ferinject behandeln zu lassen (in mehreren 200mg Schritten, verdünnt als Infusionen). Ich weiß nicht, für welches Präparat ich mich entscheiden soll. Bei Venofer sollen nach Auskunft des Arztes angeblich Venenverhärtungen (wie bei Chemotherapie) auftreten können, bei Ferinject eher Muskelschmerzen. Welches Präparat ist sicherer und verträglicher? Ich mache mir Sorge wegen der Nebenwirkungen, ich vertrage wie gesagt viele Medikamente sehr schlecht und neige sehr zu Nebenwirkungen, da ich generell empfindlich bin. Besten Dank!
Die Antwort ist eindeutig: VENOFER!
Und zwar deshalb:
Eisen muß für die Infusion an einen Träger gebunden werden und dafür werden bestimmte Zucker verwendet.
Venofer wird an Sucrose gebunden und Ferrinject an Carboxymaltose.
Leider kann Carboxymaltose Unverträglichkeiten auslösen, die bis zu schweren Zwischenfällen führen können.
Das ist bei VENOFER nicht möglich, da hier der andere (sichere) Träger verwendet wird und deshalb sind nur diese Infusionen sicher.
Mfg
DDr Beck
Sehr geehrter Dr. Beck,
ich (25 Jahre) leide seit etwa 3 Jahren unter ständiger Erschöpfung und Müdigkeit. Zusätzlich habe ich Konzentrationsschwierigkeiten, ich friere sehr schnell (während ich früher eher geschwitzt habe), ich bin blass und habe oft tiefe Augenringe, ich habe Haarausfall (mal mehr mal weniger, im Moment sind sie wieder sehr dünn), mir ist oft schwindelig und ich fühle mich nach dem Schlafen niemals richtig ausgeruht, egal wann ich ins Bett gegangen bin oder wie lange ich geschlafen habe.
Zu Beginn hat mein Hausarzt nur die üblichen Werte überprüft, die soweit in Ordnung waren, sodass er es recht schnell auf die Psyche geschoben hat. Ich habe mich dann bereit erklärt, ein Antidepressivum zu nehmen, obwohl ich innerlich immer gezweifelt habe, ich fühle mich psychisch nicht krank und bin mit allem sonst zufrieden. Es hat dann auch nichts gebracht, außer dass ich noch mehr müde war. Teilweise bin ich in der Straßenbahn auf dem Weg zur Uni eingeschlafen und habe die Haltestelle verpasst oder ich wusste nicht wie ich den Koffer die Treppen hochtragen sollte. Deshalb habe ich es nach einem guten halben Jahr wieder abgesetzt. Leider sind die Symptome immer noch da, ich drehe langsam fast durch. Durch mein Studium sitze ich viel am Schreibtisch und an manchen Tagen ist das fast nicht machbar, weil ich die ganze Zeit die Augen mit Gewalt offen halten muss. Letztes Jahr habe ich dann auf einen Ferritin-Test bestanden, der Wert lag damals bei 11. Die Tabletten habe ich absolut nicht vertragen, deshalb habe ich Infusionen bekommen, sodass ich kurz vor Weihnachten einen Wert von knapp über 60 hatte. Da ging es mir etwas besser, allerdings nicht richtig gut. Vor zwei drei Monaten war ich dann beim Hämatologen (weil es wieder deutlich bergab ging), auf eigene Faust, weil ich gerne mal einen Wert über 100 hätte, um zu schauen ob es mir dann besser geht. Dieser hat einen Bluttest gemacht: Ferritin 29 (Referenz: 20), HB 11,5 (Referenz 12-16), FE 14,9 (8.8-27), HKT 33,1 (35-47), HSTN 17,2 (21-43), TRANS 239 (200-310) und noch einige Werte mehr, etwas abgewichen sind sonst nur noch AP 35 (42-98) und FIBR 209 (210-400). Der Hämatologe hat mir gesagt, dass der Ferritinwert völlig in Ordnung ist, ich konnte ihn aber überreden, mir dennoch eine Infusion zu geben, bei dieser einen ist es dann geblieben. Anschließend ging es mir zwei Tage nicht besonders, dann hatte ich ein richtiges Hoch! Ich habe wieder angefangen zu joggen und das ging auch ganz gut. Jetzt geht es seit ca. 1 1/2 Wochen wieder bergab. Ich habe für drei Wochen versucht, Eisen oral einzunehmen (morgens mit Orangensaft), aber die Magen-Darm-Beschwerden halte ich nicht aus. Nach dem Hämatologen bin ich total verunsichert. Lohnt es sich, noch einmal zu einem Eisenzentrum zu fahren? Oder hat der Hämatologe recht und bei den Werten ist in der Beziehung alles in Ordnung? Ich bin mitlerweile wirklich sehr verzweifelt. Sobald ich ein paar wache Tage hatte und wieder Sport treiben kann halte ich diese Müdigkeit noch weniger aus.
Ich bedanke mich ganz herzlich für Ihre Zeit und Ihre Hilfe!
Mit freundlichen Grüßen
Luise B.
Hallo Luise
nachdem ich Sie nicht kenne, kann ich Ihnen keine ärztliche Beratung oder gar eine ärztliche Behandlung über das Internet geben.
Ganz allgemein sind Ihre Beschreibungen aber ziemlich typisch: aus unser Sicht ist ein Ferritin (Speichereisenwert) von 20 odr 30 durchaus NICHT ausreichend, wir würden mindestens 50 haben wollen. Ausserdem haben Sie ja mehrmals selber einen deutlichen Zusammenhang zwischen Ihren Beschwerden und einem Eisenmangel beobachtet. Ihre Symptome wurden regelmäßig besser nach Eisenzufuhr. Dies sollte doch ernst genommen werden.
Die orale Zufuhr von Eisen (also wenn Sie etwas einnehmen) ist meist sehr schlecht verträglich und macht wenig Verbesserungen im Eisenspiegel- Infusionen sind erheblich besser. Allerdings ist in der Ärzteschaft eine große Scheu vor diesen Infusionen, wenn man nämlich die FALSCHEN PRÄPARATE nimmt (es kommt dabei auf den Zucker an, an den das Eisen gebunden werden muss), dann kann es zu ernsten Zwischenfällen kommen. Wenn Ärzte nicht sehr viel Erfahrung damit haben und nicht die richtigen Produkte verwenden (es muss Eisen-SACCAROSE und nicht Eisen- Carboxymaltose sein), dann ist es tatsächlich besser, die Finger davon zu lassen.
Bei dem richtigen Produkt und bei einer sehr sinnvollen Berechnung der notwendigen Menge ist diese Infusion aber sehr sicher und sehr zu empfehlen, (sofern die entsprechenden Blutwerte und Symptome vorliegen und andere Ursachen ausgeschlossen wurden).
mfg
DDr Beck
Guten Tag Dr. Beck,
vielen Dank für ihre Antwort. Leider habe ich vergessen ihnen mitzuteilen, dass ich seit ca. 20 Jahren keine Monatsblutung mehr haben ( ich bin 62 Jahre ).
Viele Grüße
Eva Exner
…dann ist die Suche nach einer Blutungs-Ursache natürlich noch sinnvoller und wichtiger…
mfg!
DDr Beck
Guten Tag Dr. Beck,
2013 wurde beim Neurologen an Hand meiner Symtome RLS diagnostiziert.
Daraufhin beim Hausarzt der Ferritinwert untersucht.
April 2013 Ferritin 7 ug/L Transferrin 3,3 g/L Vitamin B 12 236 ng/L
Daraufhin bekam ich beim Hausarzt 5 Eisenspritzen im Abstand von 6 Wochen.
Juli 2014 Ferritin 19 ug/L
Nun bekomme ich wieder Eisenspritzen alle 4 Wochen.
Nach 2 Spritzen war der Wert auf 99 ug/L, 2 Wochen später wieder gesunken auf 71ug/L.
Im September wurde eine Darmspiegelung ohne Befund gemacht. Nun soll noch eine Magenspiegelung gemacht werden, weil die Ärzte davon ausgehen, dass eine Blutung im Körper die Ursache für mein Eisenmangel ist.
Für mein RLS bin ich mit Restex und Ropinirol eingestellt.
Vielen Dank für ihre Mühe
Eva Exner
Hallo Fr Exner
die Kollegen suchen eine Ursache, warum Ihr Eisenspeicher so schnell wieder abgesunken ist.
Sie hatten Eisenspritzen im monatlichem (bzw 6 – wöchigem) Abstand bekommen, wir machen das lieber anders: wir geben das Eisen als Infusion in wesentlich kürzerem Abstand (zweimal in der Woche), damit das Eisen viel schneller ansteigt und die Regeneration auch spürbar schneller einsetzt.
Zudem kann man so leichter erkennen, wie hoch der Eisenverlust durch die regelmäßige Monatsblutung ist und daraus berechnen, was Sie bekommen müssen um das auszugleichen.
So kommt man meist sehr gut hin, weil die häufigste Ursache nun mal die Monatsblutung ist.
Es ist allerdings natürlich ganz richtig, eine andere mögliche Ursache auszuschliessen und dazu gehören der Darm (da kann es Blutungen geben) oder der Magen.
Meine Empfehlungen und Hinweise stehen unter dem Vorbehalt, daß ich Sie nicht kenne und Ihre Krankengeschichte ebenfalls nicht und insofern keine anderen Informationen habe, als das was Sie geschrieben haben. Bei einem persönlichen Arzt- Patienten- Gespräch kann sich noch so manches anders darstellen und dann auch zu einer anderen Therapie führen…
mfg
DDr Beck
Sehr geehrter Herr Dr.Beck,
sei 4Jahren leide ich unter Schwindel, Körperschwáche, Appetitlosigkeit, Konzentrationsschwäche, Müdigkeit hin und wieder Kopfschmerzen,nun habe ich meine Blutwerte kontrollieren lassen.Eisen liegt bei 16,9mol/l
Ferritin liegt bei 17,1?g/l
So wie ich sehe ist mein Ferritinwert ein bissel zu niedrig,könnte das die Ursache meiner Beschwerden sein??
Und wie bekomme ich den Speicher wieder gefüllt?? warum ist der speicher leer und der Eisenwert ist normal??
Über eine Antwort wäre ich sehr dankbar.
MfG
Nicole Jordan
Ihre Symptome KÖNNEN alle auf einen Eisenmangel zurück gehen- müssen das aber nicht!
Deshalb muß ein Anamnesegespräch stattfinden, wo das geklärt wird.
Nachdem Sie eine Frau sind, verlieren Sie über Ihre Monatsblutung regelmäßig nicht nur Blut, sondern damit auch Eisen. Und offensichtlich reicht bei Ihnen die Zeit zwischen den Blutungen nicht, um den Eisenspeicher wieder ausreichend aufzufüllen.
Das freie Eisen kann durchaus ausreichend hoch sein, weil das ja immer wieder vom Speicher her aufgefüllt wird. Aber der Speicher wird immer leerer und falls dann noch eine zusätzliche Belastung dazukommt, wie eine Infektion/ Entzündung oder Stress, dann steigt der Bedarf für das freie Eisen und Ihr freies Eisen reicht nicht mehr aus.
Deswegen sollte das Speichereisen richtig aufgefüllt werden, damit Sie auch in Belastungssituationen genug Reserven haben.
mfg
DDr Beck
Sehr geehrter Hr. Doktor Beck, ich befürchte ich habe seit Monaten Eisenmangel dadurch, dass ich mich seit über einem halben Jahr pescetarisch ernähre. Was könnte ich machen um wieder Eisen aufzubauen ohne Fleisch essen zu müssen?
Hallo Fr. Betz,
ich habe keine weitergehende Erfahrung mit pescetarischer Ernährung – und kann von daher aus meiner praktischen Erfahrung wenig dazu sagen.
Allerdings schreiben Sie, dass der Eisenmangel aus Ihrer Sicht wohl von dieser Ernährungsform herrührt, wo zwar Fische, aber kein Fleisch gegessen wird.
Nachdem allerdings die meisten Vegetarier nicht unbedingt automatisch einen Eisenmangel entwickeln, bin ich mir nicht sicher, ob diese Ernährung wirklich die eigentliche Ursache für Ihren Eisenmangel darstellt.
Offensichtlich sind Sie eine Frau- und da können die monatlichen Regelblutungen zu einem allmählichen oder auch schnellen (!) Entleeren der Eisenspeicher führen.
Das ist gar nicht so selten, wir schätzen bei 30% der Frauen…
ich würde also ersten Schritt die tatsächlichen Blutspiegel von freiem Eisen, Ferritin, Transferrin, den löslichen Transferrinrezeptoren und den CRP- Wert bestimmen lassen, sowie Erythrozytenzahl und Hämoglobin. Dann wissen Sie sicher, ob tatsächlich ein solcher Mangel vorliegt.
Im nächsten Schritt sollten die Eisenwerte mittels eines Computerprogramms ausgewertet werden, um daraus Ihren individuellen Eisen- Bedarf zu errechnen.
Wir haben das Programm in der Praxis in München (allerdings nicht in Baden- Baden).
Damit können wir genau bestimmen, wieviel Eisen Sie brauchen.
Mit Abstand am effektivsten (und verträglichsten!!!) sind Eisen- Infusionen (mit bestimmten Präparaten mit Eisen-Saccarose – nicht Eisen-Carboxymaltose!), um den Eisenspeicher wieder aufzufüllen. Das können wir dann sowohl in München als auch in Baden- Baden machen.
mfg
DDr Beck
Sehr geehrter Herr Dr. Beck,
ich bin 34 Jahre alt und ernähre mich seit ca. 25 J. vegetar. und seit fast 2 J. vegan. 5 x die Woche betreibe ich sehr intensiven Laufsport, bis ca. 70km pro Woche. Mein Ferritin lag bei 9 habe dann 3x 62,5mg Ferllecit erhalten und nach drei Monaten lag der Ferr.- Wert bei 11 und HB 13. Habe dann 6x 62,5mg Ferllecit erhalten. 3 Wochen nach der letzten Infusion liegt der HB bei 14,3 und Ferritin bei 70. Die Infusionen habe ich sehr gut vetragen, ohne irgendwelche Nebenwirkungen. Ich fühle mich deutl. besser, auch beim Laufen habe ich deutl. bessere Trainings- und Wettkampferfolge. Mein Hausarzt möchte aber auf Grund der mögl. gefährl. Nebenwirkungen diese Therapie nicht weiter fortsetzen, worüber ich einerseits sehr traurig bin.
Meine Frage ist nun, welchen Ferritinwert streben Sie bei dieser Ernährungsform, sowie der sportl. Belastung vor? Des Weiteren würde mich sehr interessieren, welche ungefähren Kosten die noch ausstehende Aufsättigungstherapie verursachen würden, wenn ich diese bei Ihnen in der Praxis durchführen lassen würde.
Über eine Antwort wäre ich Ihnen sehr dankbar.
Liebe Grüße aus Freiburg
Stephanie Lankau
Hallo Fr Lankau
Die Behandlung mit Ferrlecit ist eine gute, aber meist nicht ausreichende Behandlung. Wir verwenden Eisenpräparate mit höherer Konzentration.
Nach einer Aufsättigung sollte der Ferritinwert zwischen 200 und 300 liegen, ab 100 ist es auch ok.
Ferritin- Werte unter 50 sollten dringend behandelt werden.
Nebenwirkugnen sind KEINE zu befürchten, wenn ein gut verträgliches Eisenpräparat gewählt wird. Die Verträglichkeit hängt vom ZuckerRest ab, an den das Eisen gebunden ist, deswegen kommt es dabei sehr auf das Präparat an.
Vegetarische Ernährung muss nicht gleichbedeutend sein mit einem zu niedrigen Speichereisenwert (Ferritin), also einfach messen, dann wissen Sie Bescheid!
Eiseninfusionen kosten inkl Material (Eisenampullen) ca 50 Euro, wieviele Sie brauchen, errechnen wir mittels Computerprogramm aus Ihren Blutwerten.
Guten Erfolg!
DDr Beck
Sehr geehrter Dr. Beck,
vielen dank für die rasche antwort hab sonst alle untersuchungen soweit hinter mir alle ergebnislos nur meine mcp werte waren zu niedrig. Bei meiner letzten eisenkontrolle vor 2 jahren nach der infusion lag mein ferritin bei 22 mein srzt meinte das müsste genügen aber laut einiger aussagen sei das viel zu niedrig….
Vielen dank nochmal Maier Jochen
unterer grenzwert für ferritin ist 50.
ein ferritin-wert von 22 ist demnach viel zu niedrig.
allerdings ist zur anhebung ausschliesslich eine infusionsthreapie geeignet.
oral (also mit tabletten oder flüssigen mitteln) geht das leider nicht
mfg
ddr beck