Die Mesotherapie ist ein ärztliches Verfahren ähnlich der Neuraltherapie, bei dem kleinste Injektionen mit Wirkstoffgemischen in die obersten Hautschichten gegeben werden. Sie wurde 1952 von dem französischen Arzt Dr. Pistor entwickelt. 1958 wurde der Begriff „Mesotherapie“ erstmals in einer Fachveröffentlichung erwähnt. Seit 2002 ist die Mesotherapie in Frankreich Bestandteil der universitären Ausbildung mit einem 1-jährigen „Postgraduierten-Studiengang“. Es gibt zahlreiche wissenschaftliche Veröffentlichungen zur Mesotherapie. Anfang 2007 ergab eine „google-Anfrage“ über 239 000 Nennungen zum Begriff Mesotherapie. In Deutschland ist die „Deutsche Gesellschaft für Mesotherapie (DGM)“ mit Sitz in München Ausbildungsstätte und Dachverband für die Mesotherapeuten (www.mesotherapie.org).
ANWENDUNGSGEBIETE DER MESOTHERAPIE
Es haben sich zwei Hauptrichtungen herausgebildet:
1) Allgemeine medizinische Anwendungen:
Schmerzen, Sportverletzungen und Überlastungsschäden
Die Schmerztherapie ist eines der Haupteinsatzgebiete der Mesotherapie: Sportschmerzen, Rückenschmerzen, Sehnenentzündungen (z. B. Tennis-Ellenbogen, Achillessehne) verstauchte Knöchel, Prellungen und Zerrungen. Die Behandlung erfolgt einerseits lokal an die schmerzende/n Stelle/n, andererseits über Regelkreise systemisch bis zu betroffenen inneren Organen (Matrixtherapie).
Rheumatische Erkrankungen, Arthrosen aller Art, chronische Gelenk- und Wirbelsäulen-Erkrankungen mit/ohne Nervenschmerzen
All diese Erkrankungen sprechen hervorragend auf die Mesotherapie an. Durch die Verabreichung mittels Meso sind bestimmte Medikamente (z. B. nichtsteroidale Antirheumatika NSAR) auch bei magenempfindlichen Patienten ohne Komplikationen einsetzbar!
Kopfschmerzen und Migräne
Gute Erfolge der Mesotherapie auch bei: Migräne, Spannungskopfschmerz, Occipital-Syndrom, Gesichtsneuralgien, Schwindel oder Tinnitus.
Durchblutungs- und Wundheilungsprobleme, vegetative Fehlsteuerung (Matrixtherapie)
Z.B. bei Morbus Sudeck (=komplexes regionales Schmerzsyndrom). Durch die Verbesserung der Mikrozirkulation im Gewebe gibt es gute Ergebnisse bei arteriellen und venösen Durchblutungsstörungen bis hin zum Ulcus cruris oder Dekubitus, bei schlecht heilenden Wunden oder schlechter Narbenbildung (z. B. Keloid, Schwangerschaftsstreifen). Über die Beeinflussung von Regelkreisen (systemische Steuerung des Vegetativums) setzen wir die Meso im Sinne einer Matrixtherapie auch erfolgreich z.B. bei Morbus Sudeck ein.
Abwehrschwäche und wiederholte Infektionen
Durch eine spezielle Mikrovakzination wird die Abwehr gegen Atemwegsinfekte gestärkt. Dies ist gut kombinierbar mit einer (jährlichen) Grippeimpfung bei Risikopatienten. Die Mikrovakzination kann bereits bei Kindern ab 2 Jahren gemacht werden und stellt keinerlei Belastung dar. Sie schützt effektiv vor bakteriellen Infektionen, z. B. Bronchitis, Sinusitis, Pharyngitis. Bei chronischen Infekten und Abwehrschwäche, z. B. bei Tumorpatienten, sollten die immunstimulierenden Effekte genutzt werden. Meso ist auch bei Asthma und Mukoviszidose als Begleitmaßnahme möglich. Die antientzündliche Wirksamkeit von niedrig dosierten Asthmamitteln (low-dose Theophyllin) ist wissenschaftlich nachgewiesen, ebenso die Effizienz der Mikrovakzination mit Ribomunyl.
Streß, Erschöpfungszustände, Schlafstörungen
Bei psychosomatischen Störungen wie Streßerscheinungen, Nervosität, Burn-Out-Syndrom, Schlaflosigkeit oder depressiven Verstimmungen kann neben der nebenwirkungsarmen Injektion von Medikamenten die Meso auch zur Unterstützung der Gesprächstherapie mit Erfolg eingesetzt werden. Es bestehen interessante Verbindungen zur „Psycho-Neuro-Immunologie“.
Zigarettenentwöhnung
Wir setzen die Mesotherapie als Teil eines ganzheitlichen Konzepts zur Tabakentwöhnung ein. Hierbei erfolgen die Mikroinjektionen in bestimmte Akupunkturpunkte am Ohr, was zu einer augenblicklichen Abneigung führt. Wir haben Erfolgsquoten von 65-70% auf einen Zeitraum von 2 Jahren, oft nur mit einer einzigen Sitzung.
Alterssichtigkeit und Altersschwerhörigkeit; Revitalisierung des Alterungsprozesses („Anti-aging“)
Durch Verwendung spezieller Substanzen kann hier eine Verbesserung erreicht werden. Im Rahmen eines Gesamtkonzeptes ist die Mesotherapie Teil einer umfassenden Revitalisierung.
Gynäkologie und Männerkrankheiten
Auch hier finden sich äußerst dankbare Anwendungsmöglichkeiten für die Mesotherapie, sei es bei PMS, Dysmenorrhoe, Pelvipathia spastica, Reizblase, rezidivierenden Infektionen oder weiblicher Infertilität. Beim Mann können Prostataleiden bis zu Impotenz mit Meso behandelt werden.
Zahnmedizin
Die Mesotherapie wird z. B. auch bei Erkrankungen des Zahnfleisches oder des Zahnhalteapparates erfolgreich eingesetzt.
B) Ästhetische Anwendungen: (Gewebsstraffung (Cellulite), Fett-Weg-Spritze, Mesolifting, Biolifting etc).
Das wichtigste Prinzip der Mesotherapie : Wenig, selten, aber am richtigen Ort. Mesotherapie ist eine sehr wirksame Methode und bildet ein Bindeglied zwischen Schulmedizin und Komplementärmedizin. Sie stellt eine Synthese aus Neuraltherapie, Akupunktur, Regulationsmedizin (Matrixtherapie) und der Arzneimitteltherapie dar und ist besonders nebenwirkungsarm. Man injiziert sehr geringe Mengen bestimmter Wirkstoffgemische in der Regel in die oberste Hautschicht (epidermal – intracutan, bzw. knapp subcutan) in die Nähe des krankhaften Geschehens.