VORKOMMEN
Der Donau-Alpen-Adria-Raum, also Süddeutschland, Österrreich, die Schweiz und Teile Norditaliens gelten als Hauptverbreitungsgebiet „Endemiegebiet“ von Zecken. Man hat aber auch schon im hohen Norden am Polarkreis Zecken gefunden. In Bayern nennt man Zecken häufig „Holzbock“. Zecken gehören als Milben zu den Spinnentieren und sind deswegen gefährlich, weil sie viele Krankheiten übertragen können.
Zecken sind kleiner als ein Streichholzkopf. Wenn sie sich mit Blut vollgesogen haben, können Sie die Größe von Rosinen bis zu Kirschen (3 cm) erreichen. Hauptaktivität meist im Frühjahr und Frühsommer bis Oktober. Nach Beendigung der Blutmahlzeit (ca. 3-6 Tage) lassen sie sich einfach fallen. Ohne neue Nahrung können Zecken bis zu 4-6 Jahre überleben.
Je nach Entwicklungsstufe halten sich Zecken in ca. 20 bis 120 cm Höhe in geschützten, wärmeren Gebieten mit hoher Luftfeuchtigkeit auf. Deshalb finden sie sich vor allem im Unterholz, in Gestrüpp und hohem Gras am Waldrand, aber auch an Büschen und Hecken in Freibädern und im eigenen Hausgarten. Je jünger die Zecke ist (also je niedriger die Entwicklungsstufe), desto näher hält sie sich am Boden auf. Zecken gelangen über die Kleidung an den Menschen. Die erwachsenen Formen klettern bis ca. 120 cm Höhe und lassen sich fallen.
Zecken ritzen mit Ihrem Mundwerkzeug die Haut ein und lecken dann das Blut und die Lymphe. Der Zeckenstich (meist fälschlich als „Biss“ bezeichnet) dringt also nur oberflächlich in die Haut ein – und das ist auch der Grund, warum man Zecken in der Regel relativ leicht entfernen kann.
Zecken geben bei Ihrem Stich Substanzen an den Wirt ab, um die Blutgerinnung zu behindern und die Stichstelle zu betäuben. Über den Stichkanal können Krankheiten übertragen werden, ohne dass die Zecke selber daran erkrankt!
ZECKEN ALS KRANKHEITSÜBERTRÄGER
Krankheiten, die Zecken übertragen können:
- FSME (Früh-Sommer-Meningo-Enzephalitis), Hirnhautentzündung, die von Zecken übertragen werden kann. In Deutschland 200-500 Fälle / Jahr, (2007 Meldung von 237 Fällen), es ist also eine ziemlich seltene Krankheit, die aufgrund der Zahl keine so sehr große Bedeutung hat. Hiergegen kann man sich impfen lassen, was im Frühjahr von den Impfstoff-Herstellern auch entsprechend beworben wird. Typisch für FSME sind grippeähnliche Symptome, unbehandelt treten später Kopfweh, Lähmungen und Bewußtseinsstörungen auf.
- Die Impfung gegen FSME ist nicht unproblematisch, weil sich viele Geimpfte in falscher Sicherheit wiegen und glauben, es könne „nichts passieren“ („Ich bin ja geimpft“), wenn sie sich in Zeckengebieten aufhalten. Das ist aber leider ein Irrglaube, da die sehr viel häufigere und gefährlichere Borreliose-Infektion durch die FSME-Impfung überhaupt nicht beeinflusst wird! FSME kann übrigens in extrem seltenen Fällen auch durch die rohe Milch von Kühen oder Ziegen übertragen werden.
- BORRELIOSE, auch „Lyme disease“ oder „Lyme-Arthritis„ genannt. Hier werden durch den Zeckenstich Bakterien (Spirochäten) übertragen, die sich im Menschen ausbreiten können und zu einer Vielzahl von teilweise dramatischen Erkrankungen führen können. Hiergegen gibt es KEINE IMPFUNG, man kann sich nur durch entsprechendes Verhalten schützen (siehe unten). Auch Pferdefliegen können im Einzelfall Borreliose übertragen. Nach einer Studie von 1985 waren in den Münchner Isarauen über 30% der Zecken mit Borrellien infiziert. Das scheint sich in internationalen Studien zu bestätigen: ca. 30% der reifen Zecken tragen Borrelien in sich. Damit ist die Gefahr relativ hoch, durch einen Zeckenstich mit Borrelien infiziert zu werden, wenn dieser Stich lange genug andauert (über 8 Stunden – siehe unten).
- Pro Jahr werden in Deutschland zwischen 50.000 und 100.000 Infektionen gemeldet! Bei einer entsprechenden Dunkelziffer von nicht gemeldeten Fällen kann man vielleicht von jährlich 300.000 Borreliose-Neuinfektionen ausgehen. Erstaunlicherweise schwanken die Zahlen hierzu allerdings erheblich, es gibt wenige nachprüfbare wissenschaftliche Belege, die sich zum Teil auch widersprechen – und das gilt ebenso für die Therapie. Obwohl die Erkrankung sehr weit verbreitet ist und sehr ernste Folgen für die Erkrankten haben kann. Hier ist weitere wissenschaftliche Forschung dringend gefordert!
- Erste Zeichen einer Infektion mit Borreliose sind in der Regel unspezifisch, wie Fieber, Kopfweh und Schwäche. Als beweisend gilt die typische kreisförmige Rötung Erythema migrans (Wanderröte) – ausgehend von der Stichstelle, meist zusammen mit einer Gelenkentzündung (Arthritis). Näheres siehe unten.
Andere seltenere Erkrankungen:
- Babesiose, selten, Erreger: babesia mikroti, v.a. im Mittelmeerraum, auch „Hundemalaria“ genannt wegen der Ähnlichkeit der Symptome: Fieber, Müdigkeit, Muskelschmerz; verursacht durch Platzen der roten Blutkörperchen nach Befall.
- Erlichiose, selten, Befall der weissen Blutkörperchen (Phagozyten), Verlauf meist ohne Symptome, wenn doch, dann ähnlich wie bei der Babesiose.
- Fleckfieber und „Rocky mountain spottet fever“ (Rickettsiose), selten, Rickettsien dringen in die Wände der Blutgefässe (Kapillaren von Haut und Schleimhaut) ein, was zu den typischen punktförmigen Blutungen der Haut, innerer Organe und zu einer Entzündung der Lymphgefäße, führen kann.
- Krim- Kongo Fieber, sehr selten, durch Virus CCHFV, behindert die Blutgerinnung: hämorrhagisches Fieber.
- andere
WIE KANN MAN SICH SCHÜTZEN? UND WAS IST ZU TUN?
Geschlossene, helle Kleidung (damit man die Zecken besser erkennen kann), möglichst Stiefel und hohe Socken, besser Strümpfe. Nach einem Aufenthalt in Unterholz und Waldrand die Kleidung und den Körper (insbesondere die behaarten Stellen) nach Zecken absuchen, bei Stich die Zecke entfernen UND AUFHEBEN! (siehe unten). Wenn möglich, Unterholz und eng bewachsenes Gebüsch oder Grasnarben meiden und besser auf breiteren Wegen gehen!
In letzter Zeit wird immer wieder von der günstigen Wirkung von Kokosöl gegen Zecken berichtet. Gutes natürliches Kokosöl enthält bis zu 60% Linolsäure, die für die Wirkung verantwortlich ist. Kokosöl ist bei Zimmertemperatur fest und wird flüssig, wenn man es in der Hand anwärmt. So kann es wie eine Körperlotion auf die Haut aufgetragen werden und wirkt bis zu 6 Stunden. Nachdem bislang aber keine genaueren Untersuchungen hierzu bekannt sind, kann ich keine ausdrückliche Empfehlung abgeben. Allerdings spricht aus meiner Sicht nichts dagegen, es einfach einmal auszuprobieren, bei Bedarf können wir hierzu eine Empfehlung geben. Oftmals wird natürliches Kokosöl auch für Tiere (z. B. Hunde, Pferde) verwendet, hier empfiehlt sich die Auftragung kurz vor dem Ausritt/Spaziergang.
Es wird auch von der günstigen Wirkung von B-Vitaminen berichtet, insbesondere auch auf Insektenstiche ganz allgemein. Das kann man ja ganz leicht einmal ausprobieren.
Wir haben auch eine erhöhte Insekten-Stichgefahr bei Menschen beobachtet, die einen hohen Blutzuckerspiegel aufweisen. Falls jemand also auffallend häufig Opfer von Insektenstichen ist, würden wir empfehlen, den Blutzuckerspiegel zu überprüfen und ggf. auf eine kohlenhydratarme Kost umzustellen.
Nachdem die Borreliose mit Abstand die häufigste Zeckeninfektion ist, beziehen sich die weiteren Hinweise vor allem auf Borreliose.
Die meisten Stiche einer Zecke führen glücklicherweise NICHT zu einer Infektion wie Borreliose. Die Erreger (Spirochäten) befinden sich im Magen-Darmtrakt und werden frühestens nach 8-12 Stunden (manche sprechen auch von 24 Stunden) auf den Menschen übertragen. Wenn die Zecke also innerhalb dieses Zeitfensters entfernt wird, ist das Risiko für eine Infektion wie die Borreliose sehr sehr gering!
Falls Sie von einer Zecke gestochen werden, sollten Sie mit einigen Fotos die Stichstelle mit Zecke und nach Entfernung der Zecke dokumentieren. Dies ist sehr hilfreich bei einer Anerkennung als Berufskrankheit, aber auch bei Auseinandersetzungen mit Versicherungen. Wir empfehlen sehr, die Zecke unmittelbar nach Entfernung in ein spezielles Zeckenlabor zur PCR-Testung auf Krankheitserreger einzuschicken. Wenn man das aus Kostengründen nicht gleich tun sondern erst mal abwarten will, sollte man zumindest die Zecke für einige Wochen z. B. in eine mit Datum versehene Gefriertüte einwickeln und an einem trockenen Ort aufbewahren.
=> DIE ZECKE ALSO AUFBEWAHREN! <=
Das ist das Wichtigste, was Sie machen können, wenn Sie den Verdacht auf einen Zeckenbiss haben!
Wenn dann irgendwann später Krankheitsymptome auftreten, kann man auch noch nach Wochen die Testung auf Krankheitserreger an der sichergestellten Zecke durchführen. Wenn aber die Zecke entfernt und weggeworfen wurde, haben wir kein direktes Untersuchungsmaterial und müssen auf eine eventuelle Reaktion des Körpers warten.
ENTFERNUNG DER ZECKE:
Sofern Sie etwas medizinisches Geschick haben: für die Entfernung der Zecke hat sich das UNTERSPRITZEN der Zecke mit PROCAIN sehr bewährt. Mit einer hauchfeinen Nadel spritzen Sie ca 5ml Procain 1% unter die Zecke. Dadurch entsteht eine größere Quaddel, so daß die Zecke wie auf einem Berg sitzt. Und jetzt können Sie die Zecke völlig schmerzlos (Haut ist betäubt) und sicher entfernen.
Wie erst kürzlich freigegebene Akten aus dem 2. Weltkrieg zeigen, wurde diese Behandlungsart im Rußlandfeldzug von den russischen Soldaten bei einem Schlangenbiß mit so hervorragendem Erfolg eingesetzt, daß die Deutschen ein „russisches Geheimelixier“ vermuteten. Auch heute Sie sich mit der Unterspritzung mit Procain sehr gute Dienste leisten – als erste Notfallmaßnahme bei jeglichen Biß- und Stichverletzungen durch giftige oder infizierte Tiere (Bienenstich, Schlangen, Hunde, Katzen, Spinnentiere wie Skorpion etc).
Die Entfernung der Zecke führt man möglichst bald nach dem Stich durch. Nach Setzen der Quaddel (siehe oben) zieht man LEICHT und nachdrücklich am Kopf der Zecke – ohne ihn abzureissen und ohne zu drehen! Die Schneid-Beisswerkzeuge der Zecke haben kein Gewinde! Dabei ist es wichtig, den Zeckenkopf möglichst nahe an der Haut zu greifen und den Körper der Zecke nicht zu drücken, weil man damit den Darminhalt (mit den Erregern) geradezu in die Haut pressen würde – und der Darm enhält oft Borrelien, die wir keinesfalls übertragen wollen. Wenn man den Kopf nicht so gut fassen kann, sind auch spezielle Pinzetten hilfreich – am Besten solche, die am Ende abgeknickt (gekröpft) sind, so dass man den Zeckenkopf greifen kann – ohne den Körper zu drücken. Falls doch etwas in der Haut verbleiben sollte, ist es sehr ratsam, innerhalb von 6-8 Stunden nach Stich einen Arzt aufzusuchen. DIE ZECKE BITTE AUFBEWAHREN um ggf. später eine Untersuchung auf Erreger in der Zecke machen zu können!
Von Behandlungen mit anderen Spezialwerkzeugen (wie der „Zeckenschlinge“) oder ein Beträufeln mit Öl, Nagellack oder Spray ist wegen der Komplikationsgefahr dringend abzuraten! Die Zecke gerät in akute Lebensgefahr und könnte als Reaktion Ihren Darminhalt in die Stichstelle entleeren und gerade damit die Borrelien übertragen.
Eine KURZE GESCHICHTE der Lyme Arthritis / Borreliose und NEUE ERKENNTNISSE
Warum ist die Borreliose ein Chamäleon?
In der Stadt OLD LYME in Conneticut (USA) trat 1974 erstmals ungewöhnlicherweise eine Arthitis bei einem Jugendlichen auf. 1975 erkrankten bereits 40 Jugendliche in Old Lyme und insbesondere die gesamte Familie von POLLY MURRAY, die daraufhin nachdrücklich bei den Behörden auf Aufklärung drängte. Schliesslich untersuchte der Rheumatologe A.C. STEERE von der benachbarten YALE Universität die Vorfälle und stellte fest, dass es sich um eine spezielle Gelenksentzündung handelte (die sich von der Rheumatischen Arthritis in wesentlichen Punkten unterschied) und dass in ungefähr der Hälfte der Fälle gleichzeitig eine ringförmige Rötung auftrat.
Es folgte eine Reihe weiterer wissenschaftlicher Untersuchungen und Veröffentlichungen, dabei konnte 1980 von der Yale-Universität nachgewiesen werden, dass eine Penicillinbehandlung die Krankheitsdauer wesentlich verkürzte. Also handelte es sich um eine Infektion – aber womit?
1981 gelang es dem Schweizer Willi Burgdorfer, den Erreger der Krankheit nachweisen. Es fand in Zecken ein spezielles Bakterium, die Spirochäte „Borrellia“, die später nach ihm Borrellia burgdorferi genannt wurde.
Im englischsprachigen Raum wird die Erkrankung nach Ihrem Entdeckungsort LYME DISEASE (Lyme Krankheit) genannt, im deutschsprachigen Raum spricht man hingegen von BORRELIOSE oder LYME-BORRELIOSE.
Zecken haben verschiedene Tricks entwickelt, um sich im Wirtsorganismus zu tarnen. So konnte Straubinger 1998 an Hunden nachweisen, dass Borrelien nach Eindringen in den Blutkreislauf sehr schnell in schlecht durchblutetes Gewebe wie die Organ- und Gelenkkapseln wandern. Zudem wurde 2006 gezeigt, dass Borrelien Ihre Zellwand ändern können, so dass die Abwehr sie zunächst nicht erkennt. Eine Gruppe von Wissenschaftlern aus Freiburg, Heidelberg und Jena wies im Jahr 2005 nach, dass sich Borrelien der Immunantwort entziehen können, indem sie sich als menschliche Zellen tarnen!
Möglicherweise können Borrelien auch an der Entstehung von „Biofilmen“ mitwirken. Solche Strukturen können verdichtete Mikroorganismen auch unterschiedlicher Art aktiv herstellen. Hinter dem „Biofilm“ verstecken sich die Erreger vor der Körperabwehr. 2005 wurden Gene von Borrelien in einem solchen Biofilm nachgewiesen.
Borrelien können sich zudem z. B. unter Antibiotikatherapie in Zysten zurückverwandeln (in dieser Form unempfindlich gegen Antibiotika), die dann wieder zu Spirochäten werden können. Auch können Sie Ihre Form von aktiv länglich zu einer kugelförmigen bewegungsunfähigen Ruheform verändern und so 3-4 Wochen überleben.
DIAGNOSE (Symptome und Nachweis)
Wenn man gestochen wurde, erst einmal Ruhe bewahren! Keine Panik! Wenn die Zecke innerhalb von 6-8 Stunden nach Stich entfernt wird, hat man mit hoher Wahrscheinlichkeit keine Krankheit zu erwarten.
GAN Z WICHTIG: Die Zecken nach Entfernung am Besten aufheben!!!! Dann können Sie die Zecke jederzeit AN EIN SPEZIELLES ZECKENLABOR SCHICKEN. Wenn man das aus Kostengründen nicht tun will, bitte die Zecke aufheben! Auch noch nach mehreren Wochen kann das Speziallabor sogar aus vertrockneten Zecken nachweisen, welche Erreger sich in der Zecke befunden haben – also BITTE ZECKEN NACH ENTFERNUNG ans Labor schicken oder zumindest AUFHEBEN!
Borreliose ist ein „Chamäleon“, anfangs zeigen sich oft keine oder nur geringe Symptome. Man erkennt die Beschwerden häufig nicht als Borreliose, da nur grippeähnliche Symptome mit nächtlichen Rücken- und Gelenkschmerzen, sowie Abgeschlagenheit, Müdigkeit und Leistungsschwäche auftreten.
Beweisend für eine Infektion mit Borreliose ist das Auftreten der typische Hauterscheinung Erythema migrans „EM“ (Wanderröte): ringfömige Rötung, meist in der Mitte blaß, die über den Körper wandert. Es gibt aber auch Infektionen mit Borreliose, bei denen sich KEIN Erythema migrans (EM) zeigt.
Sehr häufig mit EM verbunden sind Gelenksbeschwerden („Lyme Arthritis„). In späteren Phasen können sich auch sehr massive Erscheinungen wie Lähmungen und Nervenausfälle einstellen, deshalb wird das dieses Stadium häufig Neuro-Borreliose genannt. Die genauen Bezeichnungen und Einteilung in Stadien befinden sich in laufendem Wandel.
Borrelien konnten nachgewiesen werden in Gehirnen von Alzheimer Patienten, bei ALS (Amyothrope Lateralsklerose) und bei Sarkoidose. Es gibt weitere wissenschaftliche Publikationen mit Hinweisen, dass die Borreliose in Zusammenhang stehen könnte mit der Entstehung der chronisch progredienten Enzephalomyelitis (Multiple Sklerose) und eine Rolle spielen könnte bei bestimmten Psychosen (Schizophrenie), Lichen Sklerose und bei der zerebralen Vaskulitis. Diese Hinweise benötigen dringend der weiteren wissenschaftlichen Abklärung.
In Deutschland werden 3 Stadien der Borreliose unterschieden, dies hat sich allerdings international nicht durchgesetzt.
- Stadium: grippeähnliche Allgemeinsymptome wie Fieber, Abgeschlagenheit, Kopfweh. Dazu kommen typischerweise das Erythema migrans (Wanderröte) und die Entzündung eines oder mehrerer Gelenke (meist Kniegelenk), Muskelschmerzen, Juckreiz, Kopfschmerz, Bindehautentzündung, Rachenentzündung, Brochitis, Lebervergrößerung, Lymphstau…
- Stadium: die Infektion löst weitere Entzündungen in unterschiedlichen Gelenken aus, so z. B. zusätzlich Schultergelenksentzündung oder Hüftgelelenk, auch allgemeine Gelenkschmerzen. Nervenentzündungen auch des Gehirns, Hirnhautentzündungen, Herzentzündungen, Augenbeteiligung (z. B. Entzündung der Regenbogenhaut)…
- Stadium: immer wieder auftauchende und/oder chronische Entzündung mehrerer Gelenke und von Muskeln, PCP, MS-ähnliche Symptome, chronische Gehirnentzündungen, Nervenentzündungen…
In der neuesten Literatur wird unterschieden in eine
- frühe lokalisierte Erkrankung, Erythema migrans (EM) gilt als beweisend für Borreliose, auch wenn kein Nachweis im Blut gelingt. Das Problem hierbei: EM tritt nur bei ca. 30% der Borreliose auf! Und: EM kann auch bei anderen Erkrankungen auftreten!
- frühe disseminierte Erkrankung: die Erkrankung betrifft wechselnde Organe, von unterschiedlichen Gelenken bis zu Herz, Nieren, Leber, Muskel.
- Chronisch persistierende Lyme-Borreliose (Krankheitsymptome dauern länger als 6 Monate).
- Spätformen: Lyme Arthritis, Neuroborreliose, Acrodermatitis chronica atrophicans ACA, …
- Post-Lyme-Syndrom (ähnlich CFS chronisches Fatigue-Syndrom = chronisches Müdigkeitsyndrom, ähnlich Fibromyalgie)- Enzephalopathie (Gedächtnisstörung, Schlafstörung, Stimmungschwankungen etc) und Polyneuropathie (Nervenerkrankung)
Wenn die Wanderröte zusammen mit einer Gelenksentzündung auftritt, dann gilt eine Infektion mit Borreliose als bewiesen und spätestens jetzt sind entsprechende Nachweise sehr wichtig. Allerdings sind die Untersuchungen aus dem Blut (Serologie) leider nicht zuverlässig, um die Aktivität von Erregern zu messen, da man mit diesen Tests nur die Antikörper nachweist, die der Körper einmal gegen die Erreger gebildet hat. Das kann auch lange zurück liegen.
Aus diesem Grund empfehlen wir bei Zeckenstich ein Vorgehen in vier Schritten:
1. Schritt: Zecke fotographieren, dann entfernen (AUFHEBEN!!!) und Stichstelle erneut fotographieren, um Hautveränderungen und die genaue Lage zu dokumentieren. Stichstelle desinfizieren und die Zecke ggf. umgehend an ein Labor senden zur PCR. Falls man die Kosten für den Nachweis scheut (ca. 30,- Euro pro Nachweis), dann zumindest die Zecke aufheben!
Das ist auch wichtig zum Nachweis einer Zeckeninfektion für die Unfallversicherung oder falls es sich um eine berufliche Zeckenexposition handelte (häufig zB. bei Landwirten). Ohne Zecke kann der Nachweis als Berufskrankheit nicht geführt werden – und die Versicherung zahlt nicht!
2. Schritt: Wenn sich durch das Labor herausstellt, dass die Zecke infiziert war, dann sofort eine Antibiotikatherapie AB ( z.B. Doxycyclin 2x200mg oder Tetracyclin 3x500mg oder Minocyclin 2x100mg) beim Arzt beginnen – ohne das Auftreten von Symptomen abzuwarten! Warum? Das Risiko der Enstehung einer Borreliose kann durch eine frühe Antibiose nachweislich erheblich vermindert werden. In der Abwägung zwischen einer vielleicht unnötigen Antibiose und der möglichen erheblichen Gesundheitsgefährdung einer Borreliose erscheint ein solches Vorgehen das geringere Risiko.
Wenn allerdings KEINE Infektion der Zecke vorliegt, dann ist natürlich auch keine Therapie nötig!
3. Schritt: Ab dem 10. Tag empfehlen wir, einen Borrelien LTT (Lymphozyten-Transformations-Test) durchzuführen, um die aktive Borrelieninfektion nachzuweisen. Wenn der LTT positiv ist, dann weitere Einnahme von Antibiotika AB für ingesamt 30 Tage nach Zeckenstich. Durch die Frühbehandlung kann das Risiko erheblich verringert werden. Wenn der LTT Test aber negativ ist und keine Hinweise auf Infektion vorliegen (kein Erythema migrans), dann kann die AB Einnahme beendet werden.
4. Schritt: 4-6 Wochen nach dem Stich ist eine serologische Untersuchung sinnvoll mit Antikörpertiter UND Immunoblot zum Nachweis spezifischer Banden.
Borrelien-Nachweis: im Blut (Serologie)
- ELISA (Antikörpersuchtest), Nachweis der Antikörper (also, dass irgendwann einmal eine Infektion stattgefunden hat). Das ist aber KEIN Nachweis der Aktivität- und damit ist also auch keine Therapiekontrolle möglich!
- Western- oder ImmunoBlot, Nachweis der Eiweißwände der Borrelien => „spezifische Banden“
- LTT (Lymphozytentransformationstest): Immunantwort der Lymphozyten auf aktive Borrelien (siehe oben)
- PCR (Polymerase-Chain-Reaction): spezifische DNA- Analyse, womit der direkte Erreger in Gelenkpunktaten, betroffenem Gewebes und Haut, sowie im Liquor (Blut und Urin sind weniger gut geeignet) nachgewiesen wird – insbesondere aber auch direkt aus der Zecke möglich (was wir empfehlen!). Eine positive PCR aus dem Blut beweist aber eine aktive Borrelieninfektion und ist damit auch zur Therapiekontrolle geeignet – im Abstand von ca 6 Wochen.
- FFM focus floating microscopy – von der Universität Innsbruck entwickelt, direkter immunhistochemischer Nachweis aus Hautbiopsie, sehr hohe Sensitivität und Spezifität
Naturheilkundliche Verfahren:
- Kinesiologie
- Bioresonanz
Bei diesen Verfahren ist es besonders wichtig, sich der fachlichen Qualifikation und Erfahrung des Testers zu vergewissern, da man sonst zu falsch positiven oder falsch negativen Ergebnissen kommt! In Anbetracht der Tragweite hätte das dramatische Konsequenzen. Wenn jemand allerdings ein guter und erfahrener Tester ist, kann man mit diesen Verfahren ein hervorragendes Screening (Suchtest) machen und eine verlässliche Verlaufskontrolle. Auch aus Sicherheitsgründen und zur Gegenkontrolle empfehle ich allerdings immer die Kombination mit einer guten serologischen (Blut) Untersuchung in einem Speziallabor.
THERAPIE bei Borreliose
Die Therapie richtet sich nach den Symptomen. Der langfristige Verlauf von Laborparametern ist schwierig zu interpretieren, da oft falsch negativ und individuell sehr unterschiedlich. Manchmal genügen wenige Behandlungen, häufig ist die Therapie aber leider langwierig und erfordert Durchhaltevermögen und viel Geduld von Patient und Arzt!
- Antibiotika (z.B. Doxycyclin 2x200mg oder Tetracyclin 3x500mg oder Minocyclin 2x100mg), auch extrem lange (im Einzelfall auch über ein Jahr!) und hochdosierte Einnahme notwendig, da Borrelien in verschiedenen Stadien überleben können. Dabei ist die gleichzeitige Durchführung einer intensiven Aufbautherapie für die Darmflora sehr wichtig! Oft ist eine „gepulste“ Antibiotikatherapie oder auch eine Kombitherapie mit unterschiedlichen Antibiotika hilfreich.
- Hintergrund: Über die „richtige“ Therapie herrschen unter Experten sehr unterschiedliche Auffassungen vor. Von universitärer Seite wird in der Regel eine Antibiotikatherapie von maximal 3-4 Wochen als ausreichend angesehen. In der Praxis zeigt sich aber häufig, dass diese Dauer der Antibiotikagabe leider nicht ausreicht und im Einzelfall sehr viel länger fortgeführt werden muß. Die genaue Festlegung ist auch deswegen so schwierig, weil Aktivitäts- und Therapiemarker bis heute fehlen. Bis heute gibt es hinter den Kulissen heftige rechtliche Auseinandersetzungen um die „offiziellen Therapierichtlinien“. Nicht zuletzt vielleicht auch deswegen, weil damit erhebliche wirtschaftliche Konsequenzen zusammen hängen – man denke nur an die Therapiekosten!
- Antibiotika Therapie mit orthomolekularen Substanzen (siehe unten) unterstützen!
- Bienengift (Venex) als Mikro-Injektion, z. B. bei schmerzenden Gelenken z.B. (bei LYME Arthritis) und/oder Lymphbahnen.
- Procain-Basen-Infusion als Schmerztherapie und zur Sanierung des Grundsystems
- Neuraltherapie und Mesotherapie über schmerzenden Arealen und zur Stabilisierung des vegetativen Nervensystems.
- Sanierung des inneren Milieus durch Entgiftung und Entsäuerung („Grundbehandlung“: Neuro-Vegetative-Milieu-Therapie NVMT)
- Kolloidales Silber (z. B. 25ml/Tag, bis zu 60mg innerhalb von 6 Monaten)
- Lärchenharz-Extrakt (T. laricina D1) beginnend mit 5 gtt bis zu 2x10gtt/Tag, bei ZNS- Symptomen zusammen mit kolloidalem Silber.
- Karde
- MSM
- Rizole, oral oder/und als Infusion
- Bioresonanz-Therapie
- Elektroakupunktur Dü 17 (Nebennierenrinde= körpereigenes Kortisonsystem)
- Kinesiologische Therapie oft mit Schwermetallausleitung
- Ozon-Sauerstoff-Therapie (GEB = große Eigenbluttherapie)
- KokosÖl (siehe oben)
- andere
Orthomolekulare Therapie:
- Magnesium ca. 500 mg/Tag
- Essentielle Fettsäuren: Leinöl, Arganöl, Fischölkapseln etc.
- CoEnzym Q10 200 mg/Tag (häufig erforderlich nach langer Fortdauer der Symptomatik)
- VitB Kplx. (bei neurologischen Symptomen)
- Antioxidantien VitA VitC VitE langfristig oral, aber wegen der begrenzten Aufnahmefähigkeit auch wiederholt als Infusion!
- andere
Stressvermeidung, psychisch (zelluläre Milieuveränderungen):
- nicht Rauchen
- kein Alkohol
- kein Schlafmangel etc. …
PSYCHE
Viele Menschen, die an Borreliose erkranken, haben eine lange Odyssee von Arzt zu Arzt hinter sich, weil die Krankheit meist erst nach langer Zeit – wenn überhaupt – erkannt wird. Wenn sich keine körperlichen Ursachen finden, wird im weiteren Verlauf irgendwann auch der Verdacht auf eine psychische Erkrankung geäußert und der Patient oft zum Simulanten oder zum „Psycherl“ abgestempelt. Das ist auch deswegen fatal, weil so der notwendige Kampfeswille geschmälert wird und sich eine solche fehlerhafte Einordnung auch auf das Immunsystem auswirkt. Die Wissenschaft der Psycho-Neuro-Immunologie hat diese grundsätzlichen Zusammenhänge sehr eindrucksvoll nachgewiesen.
Der andauernde Expertenstreit über die „richtige“ Therapie und deren Dauer erscheint nicht am Patientenwohl orientiert, sondern von Einzelinteressen geleitet und ist kontraproduktiv für die Genesung. Seitens des Patienten ist deshalb erhebliche zusätzliche – und eigentlich unnötige – Initiative und Anstrengung gefordert!
Für eine erfolgreiche Behandlung ist neben einer guten körperlichen Therapie eine lösungsorientierte innere Einstellung und die langfristige Hilfestellung durch das Umfeld wie Partner und Familie sehr notwendig. Häufig empfiehlt sich die Unterstützung durch psychotherapeutische Maßnahmen.
Ich freue mich, wenn mein Artikel Interesse findet, aber bitte respektieren sie das COPYRIGHT FÜR DIESEN ARTIKEL (und alle anderen Artikel auf der Homepage).
Anfragen an: Dr. Dr med. Thomas Beck, Schützenstraße 3, 80335 München
Wiedergabe nur mit ausdrücklicher schriftlicher Genehmigung! (und ggf. PINGBACK) auf diese Page!
Sehr geehrter Herr Dr. Dr. Beck,
ich hatte am 19.07.2015 eine Zecke am rechten Oberarm entdeckt. Sie war noch sehr klein und wir entfernten sie mit
der Zeckenzange. Am nächsten Tag ging ich zum Hausarzt, weil sich ein kleiner roter Punkt an der Einstichstelle zeigte.
Er sagte, dass wir frühestens nach 6 Wochen einen Bluttest machen können. Antibiotika wurde nicht verordnet.
Inzwischen hatte sich ein kleiner roter Kreis um die Einstichstelle gebildet. Am 10.09.2015 wurde eine Blutuntersuchung durchgeführt. Ergebnis: Borrelia b IgG LIA 19,0 U/ml (positiv), IgM LIA 0,90 Intex (negativ)
IgG Line Blot negativ. Der Arzt sagte, das Ergebnis ist negativ. Nachdem die Rötung am Arm langsam größer wurde,
veranlasste der Hausarzt eine zweite Blutuntersuchung am 01.10.2015. Ergebnis: Borrelia b IgG 13,5 U/ml (grenzwert), I gM LIA 0,90 Intex (negativ). Auskunft des Hausarztes: keine Borreliose. Nachdem sich die Wanderröte
nach nunmehr 4 Monaten auf ca. 15 cm Durchmesser vergrößert hat, war ich am 19.11.2015 erneut beim Hausarzt
und zeigte ihm meinen Arm. Er sagte, weil die Rötung immer noch vorhanden ist, muss ich jetzt Doxycyclin für
3 Wochen einnehmen. Das positive ist, dass ich bis jetzt keine Beschwerden habe. Meine Frage: ist diese Rötung nicht
ein eindeutiges Zeichen der Borreliose und soll ich das Antibiotikium wirklich einnehmen?
Mit freundlichen Grüßen
Marianne H.
Hallo Marianne
leider darf ich keine ärztliche Beratung oder gar Behandlungsempfehlung geben, wenn ich den Patienten nicht zumindest einmal persönlich gesehen habe (direkter Arzt- Patienten- Kontakt).
Deswegen darf ich auch keine konkrete Diagnose – aus der Ferne – stellen.
Möglicherweise versteckt sich aber auch eine andere Infektion hinter dem roten Fleck?
Allerdings sind wir übereinstimmend der Ansicht, daß das Zusammentreffen von Wanderröte und ein Anstieg der Immunologischen Werte gegen Borrellien fast immer eine Antibiotika (AB) Therapie rechtfertigt.
In einem unklaren Fall würden wir also auch dann mit Antibiotika (AB) behandeln, wenn keine weiteren Symptome zu sehen oder zu spüren sind, weil die Folgen einer B-Infektion dermaßen übel sein können, daß wir lieber einmal zu viel als einmal zu wenig AB geben.
Ob die Gabe von AB in Ihrem konkreten Fall das Richtige ist, muß also auf jeden Fall Ihr Arzt beurteilen.
Guten Erfolg!
DDr Beck
Sehr geehrter Herr Dr. Beck,
erstmal Kompliment zu Ihrer Seite. Mich interessiert – nach diversen Gesprächen – die Geschichte der Zecke in Deutschland.
Bspw. erinnert sich meine Mutter (Jg. ’46) gut an ihre zeckenverseuchte Katze, aber nicht daran, dass sie als Kind (vom Lande, Niedersachsen) selber Zecken hatte. Auch wurde mir verschiedentlich schon gesagt, in der DDR hätte das Thema Zecken keine Rolle gespielt.
Meine Frage also, ob Sie mir sagen können, seit wann Zecken, die den Menschen als Wirt haben, in (Nord-)Deutschland auftreten und ob Sie es für möglich halten, dass die Mauer auch die Zuwanderung der Zecke in die DDR verhindert hat.
Besten Dank im Voraus und frdl. Grüße aus Berlin,
H. Thernoth
Hallo Hr Thernot
das ist eine interessante Frage.
Allerdings habe ich gerade heute in der Zeitung gelesen, daß sehr wohl massiv Zecken in den neuen Bundesländern auftreten – insbesondere auch mit Borrellien infiziert – allerdings kann ich nicht sagen, seit wann das der Fall ist.
Ich kann mir aber nicht vorstellen, daß die Mauer für die Ausbreitung von Zecken eine Rolle gespielt haben könnte, da diese für Zecken ja kein Hindernis darstellte.
Ich würde viel eher annehmen, dasß das Thema „Krankheiten die von Zecken übertragen werden“ aus gesundheitspolitischen oder gar aus ideologischen Gründen keine Rolle spielte oder spielen durfte, um die Bevölkerung nicht zu beunruhigen.
Und nachdem die wissenschaftliche Forschung ja durchaus von staatlicher Seite erheblich beeinflußt wurde (nicht anders in der BRD) wurde insofern das Thema nicht öffentlich bekannt.
Sehr interessant ist die Beobachtung, daß alle Kampagnen gegen Zecken immer die FSME (Frühsommer- Meningo- Enzephalitis- also eine Hirnhautentzündung im Frühsommer) im Ziel haben, was sehr erstaunlich ist, weil diese Erkrankung ein echter Exot ist (jährlich 200 – 300 Fälle bundesweit). Die wesentlich häufigere ZeckenBorrelliose mit ca 5.000- 10.000 Fällen jährlich wird fast nicht erwähnt – auch kaum in den entsprechenden Aufklärungskampagnen.
Nur gegen FSME gibt es Impfstoffe – aber keine gegen Borrellien… ein Schuft, der Böses dabei denkt…
Besten Gruß!
Thomas Beck
Sehr geehrter Herr Beck,
mein Name ist Janette, bin 32 Jahre alt und bei mir wurde vor 4 Jahren Borrelien im Blut festgestellt. Ich bekam dann 3 wochen lang Antibiotikum und danach gings mir wieder gut. Doch nach einer gewissen Zeit traten nach und nach sehr viele verschiedene Symptome auf wie:
Kopfschmerzen (sehr stark)
Über meinen Augen war ein schleier
Ich konnte keine schnellen Bewegungen mehr wahrnehmen
Gelenkschmerzen
Zucken in den Beinen
Unlust
Bewegungsfaul
starke Müdigkeit, musste mich gleich nach der Arbeit hinlegen
Ich habe sehr viel in der Zeit ausprobiert und ging zum Heilpraktiker und dies half mir auch eine gewisse Zeit, aber durch meinen stress im Kindergarten kam es schlagartig wieder zurück. Ich habe jetzt wieder starke Kopfschmerzen und Gelenkschmerzen und natürlich auch sehr viele Ängste in mir. Ich bin noch jung und ich möchte noch was haben von meinem Leben, ich bitte Sie um Hilfe.
Kann man nach vier Jahren wieder vollkommend gesund werden, mit einer guten Therapie?
Mit freundlichen Grüßen
Janette
Hallo Janette,
ich glaube, daß das jeder verstehen kann: im Kindergarten ständig mit munteren Kindern, abends erschöpft und dann will man natürlich auch noch „LEBEN“… und dann kommt diese doofe Borrelliose. Zunächst scheint nach der sehr mühsam zusammengestellten Therapie alles in Ordnung.
Aber dann geht es auf einmal wieder los mit dem ganzen Mist!
Man könnte heulen, gerade noch war das gut und das Leben ging wieder los – und dann das!
Was tun?
Zum ersten ist dieser Verlauf gar nicht so selten: nicht umsonst wird die Borrelliose „CHAMÄLEON“ genannt, sie kann sich tarnen, andere Symptome zeigen als vorher oder andere Organe betreffen. Oder auch „abtauchen“ (verschwinden) für Monate oder Jahre, Jahrzehnte – um dann scheinbar ohne äußeren Anlaß plötzlich wieder aufzutauchen… und dann ist der Schock groß! Manchmal denkt man auch gar nicht an eine frühere Infektion mit Borrellien und es braucht viel Glück, bis ein Arzt daran denkt, auch mal auf Borrelliose zu testen…
Gelegentlich sprechen Ärzte auch von „BIOFILMEN“ also eine Art ziemlich undurchdringliches Gebilde, das von der Körperabwehr nicht überwunden werden kann und hinter dem sich bestimmte Erreger teilweise auch sehr lange unerkannt verstecken können.
Nun haben Sie also den Mist wieder bekommen und wohl auch neue Symptome dazu. Die Wahrscheinlichkeit ist hoch, daß die „schlummernde“ Borrelliose wieder aufgewacht ist und nun würde ich doch empfehlen, das abzuklären mit einer gründlichen Labordiagnostik. Warum? Weil es eine ganze Reihe von Erkrankungen gibt, die ÄHNLICHE Symptome erzeugen können und wenn man sich jetzt für eine Behandlung entschliesst, sollte schon klar sein, um welche Krankheit es sich handelt- weil man nur so die richtige Therapie wählen kann…
FALLS es sich um eine B handeln sollte, dann wird wohl nichts anderes übrig bleiben, als entschieden (wieder) dagegen vor zu gehen.
Wir haben mehrere Therapiebausteine, die wir sehr häufig einsetzen, ob das bei Ihnen richtig ist und passt, kann ich natürlich so nicht beurteilen:
a) Procain- Basen- Infusionen
b) Neuraltherapie
c) VektorTherapie (Behandlung mit Rhizolen)
d) Lärchenharz
e) Bienengift
f) Einnahme von BESTIMMTEN Spurenelemente und Mineralien (Nahrungsergänzungsmittel)
….
Möglicherweise muß auch nochmal eine Antibiotika-Therapie gemacht werden.
Wie nehmen sehr sehr gern auch eine kinesologische Testung mit dazu, um zu entscheiden, welche Therapie und in welchem Umfang gemacht werden muß (zusätzlich zum Labor).
WENN die Therapie passt, dann stehen die Chancen gut, daß Sie auch wieder vollkommen gesund werden können.
Meist muß man dann vielleicht alle halbe Jahre nochmal etwas tun und kann dann aber mit einer stabilen Gesundheit rechnen.
Genau kann ich das aber natürlich aus der Ferne nicht sagen, das wäre unseriös.
ALLES GUTE!!!
Thomas Beck
Kokosöl enthält bis zu 60% Laurinsäure und NICHT Linolsäure, wie in diesem Artikel geschrieben 😉
Der Kommentator/ die Kommentatorin hat Recht, ich bitte den Fehler zu entschuldigen!
Vielen Dank für die Richtigstellung!
DDr Beck
Sehr geehrter Dr. Beck,
zum Thema „Aufbewahren“ der Zecke:
– wie lange kann eine (tote) Zecke auf die Erreger der Borreliose hin untersucht werden?
bzw. wie bewahrt man die Zecke am besten auf (Gefrierfach??), um gegebenenfalls bei entsprechender Infektions-Indikation (z.B. auftretender Wanderrötung) zur Absicherung des Borreliose-Verdachts nachträglich zu untersuchen?
Vielen Dank und mfG
Jo
Hallo Jo,
grundsätzlich kann eigentlich die Zecke monatelang aufgehoben werden. Ich würde die nur in einen Lebensmittelbeutel einlegenn und an einen kühlen Ort, vor Sonne geschützt. Di Aufbewahrung im Gefrierfach verlängert das nochmal um weitere Monate… ist aber ja eigentlich nicht nötig, weil spätenstens nach 3 Monaten aufgrund von Symptomen klar wird, ob durch die Zecke etwas übertragen wurde – oder eben nicht…
Alles Gute!
DDr Beck
mfg
DDr Beck
Sehr geehrter Herr Dr. Beck,
beim Suchen im Netz bin ich auf Ihre Seite gestossen und möchte Ihnen nun schreiben. Es geht zwar nicht um mich aber um meine Mutter. Seit 4/2014 nach Schwellungen und verschiedenen anderen Befindlichkeiten entdeckte man bei einer Blutuntersuchung Borrelien, Antibiose erfolgte – leider nicht erfolgreich, da nach einem erneuten Schub im 8/2014 erneut Borrelien nachgewiesen wurden. Nach mehrmaligem Aufsuchen des Hausarztes (meinte dieser nur : sie bildet sich alles nur ein – meine Mutter traut sich schon gar nicht mehr irgendetwas zu sagen, was für ein Symptom dazu gekommen ist), sie verzweifelt langsam da jetzt Anfang 07/2015 Lähmungserscheinigungen/Herzrasen etc. aufgetreten sind und auch nach erneuter Labordiagnostik Borrelien festgestellt wurden. Mir als Tochter fallen immer mehr Sachen auf (meine Mutter ist noch nicht 60), Gangbildstörungen, Kurzatmigkeit, Schwellungen im Bereich der Hände und Finger, Konzentrationsstörungen, Gedächtnisstörungen. Veränderungen im Allgemeinen . Welchen Weg können wir einschlagen um Ihr ein bisschen zu helfen? Mit freundlichen N. Gall
Sie sollten sich einen Arzt suchen, der sich in der Behandlung von Borrellien auskennt.
mfg
DDr Beck
Guten Tag Herr Beck
Ich bin gerade aus ziemlicher Verzweiflung auf Ihrer Website gelandet und habe mich sehr über die fundierten Informationen gefreut.
Ich bin zweifacher Familienvater und plage mich nun seit fast 8 Jahren mit Borreliose ähnlichen Symptomen herum.
Eine Reise während dem Studium durch Russland hat leider mein Leben nachhaltig verändert. In einer Nacht in Novosibirsk wurde ich mit ca. 100 Mückenstichen eingedeckt. Ob die Übertragung in einem sehr zeckenreichen Gebiet auch über Mücken möglich ist weiss ich bis Heute nicht, die Symptome sprechen jedenfalls eine deutliche Sprache:
-Feines Muskelzucken/-kräuseln am ganzen Körper, teilweise nur Regionen
-Muskelschmerz meist beidseitig (Nacken, seitliche Oberarme, Innenseiten Oberarme,
Übergang Handgelenke Oberschenkel Innenseiten, Waden)
-Schwindel
-Brennen im Rücken
-Müdigkeit
-Abgeschlagenheit
-Schmerzen oberhalb Augen und seitlich
-Schmerz Halsmuskel
-Herzrasen
Wie bei vielen hat danach ein Ärztemarathon begonnen der Schlussendlich ohne Nachweise im Blut mit 4 Wochen Doxyclin ein vorläufiges Ende gefunden hat. Mir ging es danach wieder viel besser. Leider konnten aber nie Borrelien im Bluttest nachgewiesen werden, was einem natürlich immer etwas unsicher macht. Jedenfalls habe ich die letzten Jahre nun bis auf wenige kleine gesundheitliche Rückschläge wieder gut über die Bühne gebracht im vergleich zum ersten Jahr nach der Rückkehr aus Russland.
Nun sind aber vor einigen Monaten alle Symptome wieder wie ein Sturm über mich hereingebrochen. Habe nun mit grösstem betteln nochmals Doxyclin erhalten, im Blut wurde leider wieder nichts nachgewiesen. Nehme es nun seit zwei Wochen und hoffe fest das vor allem dieses Schubartige wieder zurück geht. Seit der Einnahme hat sich das brennen in Rücken und Nacken eher verstärkt.
Da sie einen sehr fundierten Eindruck machen wäre ich Ihnen sehr dankbar um einen Tipp wie ich am besten weiter vorgehen sollte. In der Schweiz treffe ich meist auf Ärzte die keinerlei Idee für ein gezieltes vorgehen haben.
Ich danke Ihnen herzlich für diese Seite und freue mich auf Ihre Tipps.
Herzliche Grüsse
Martin
Hallo MArtin
das ist ja eine scheussliche Geschichte!
Nun bin ich als Arzt ein (hoffentlich guter) Handwerker (und kein Hellseher)- und kann deshalb natürlich auch nicht mit Sicherheit sagen, ob Ihre Symptome nun eine Borrelliose zeigen oder doch auf etwas anderes zurück zu führen sind. Das ist insbesondere deshalb in IHrem Fall besonders schwierig, weil das typische Zeichen- die Wanderröte – wohl nicht aufgetreten ist- und die anderen von Ihnen genannten Symptome auch bei anderen Infektionen erscheinen können.
Nach dem alten Motto: „vor der Therapie kommt die Diagnose“- scheint es also auch aus meiner Sicht doch ziemlich wichtig, nocheinmal gründlich zu überlegen, was die Ursache für Ihren Leidensweg war (und aktuell leider wieder ist). Um das zu klären gibt es die üblichen Laboruntersuchungen, die ich ja zum Teil auf meiner Seite aufgelistet habe und die ich Ihnen auch wirklich empfehlen würde. Falls die genannten Untersuchungen allesamt kein verwertbares Ergebnis bringen sollten, dann würde ich mit einem Tropeninstitut einer Universitätsklinik Kontakt aufnehmen und dort nachfragen.
Komplementär (also ergänzend!) machen wir in unserer Praxis sehr gute Erfahrungen mit kinesiologischen Testungen.
Bitte aber komplementär – also wirklich ergänzend! Das ersetzt auf keinen Fall die Schulmedizin, sondern ist eine – sehr wertvolle – ERGÄNZUNG!
Ich persönlich wäge dann häufig bei meinen Patienten BEIDE Ergebnisse ab – und komme so zu sehr befriedigenden Behandlungen und sehr guten Verläufen.
In der Schweiz gibt es ja auch einen Lehrstuhl für Komplementärmedizin, vielleicht könnten Sie auch dort einmal nachfragen?
Früher war dort unter anderem mein Namensvetter Dr. Andreas Beck tätig, der die Neuraltherapie vertrat. Dies wurde aber vor ein oder zwei Jahren beendet. Seinen Nachfolger kenne ich allerdings nicht und kann nicht beurteilen, was dort nun aktuell gemacht wird.
Im Rahmen der Neuraltherapie gibt es die Procain- Basen- Infusion als eine Therapie, die ich in Ihre Fall ggf für günstig halten könnte.
Guten Erfolg!
DDr Beck
Hallo Herr Dr. Beck,
auch ich habe Pech von einer Zecke gebissen worden zu sein.
Zwei Wochen danach bildete sich eine runde rote Stelle etwa 4cm Durchmesser um die Bisstelle.
In einer Notaufnahme in einem Krankenhaus wurde Borreliose diagnostiziert und Doxy-M 200 (einmal am Tag für 10 Tage, ich bin etwa 85kg schwer ) verschrieben. Ich nehme jetzt seit 2 Tagen den Doxy-M 200. Hausarzt hält es nicht für eine Borrellen-Infektion, weil es keinen typisch ausgeprägten roten Ring um die Stelle gibt. Es ist eher durchgehend rot und in der Mitte etwas blaulicher. Es wurde auch keine Blutprobe gemacht.
Halten Sie es für sinnvoll eine Blutprobe zu machen bzw. LTT trotz der hohen Kosten?
Für wie lange würden Sie empfehlen, es mit der Antibiotika zu behandeln?
Ich freue mich auf Ihre Antwort.
Gruß
Alexander
Hallo Alexander
ich stehe nun bei Ihnen vor einem Dilemma: ich würde Ihnen gern weiter helfen, aber ich kenne weder den genauen Befund, noch kenne ich Sie persönlich.
Und das beides schränkt meine Antwortmöglichkeiten nun doch ziemlich ein: zum einen darf ich Ihnen keine konkreten Behandlungsempfehlungen geben (also wielange SIE ETWAS EINNEHMEN SOLLEN.).
Ich kann nur vom Allgemeinen und Üblichen sprechen und da ist es tatsächlich so, daß in der Regel Doxycyclin für maximal 3 Wochen gegeben wird- ob das in Ihrem Fall ebenfalls richtig ist, kann ich nicht beurteilen.
ABER: es ist eigentlich auch üblich, entsprechende Blut- Tests durchzuführen, um zu sehen, ob die Behandlung angeschlagen hat. Sofern es eine Borrelliose war, wird in der Regel ein Immunologischer Test empfohlen, um nachzuweisen, ob der Körper Anti-Körper gegen ZeckenBorrelliose gebildet hat. Und diese Tests sind sehr sensibel, deshalb teuer (aber auch störanfällig – und sollten deshalb auch nur von einem spezialisierten Labor gemacht werden!).
Was bei Ihnen passt, auch aufgrund des engen Budgets, können Sie auch als Patient bei entsprechend qualifizierten SpezialLaboren erfragen, die Ihnen Auskunft geben können. Einfach in die Suchmaske „Zecken- Spezial- Labor“ eingeben und dann dort anrufen.
Wir arbeiten in unserer Praxis mit dem Synlab- Laborverbund zusammen und dort gibt es eine Zecken- Hotline 018050-93253 (12 ct/Min.) E-Mail info@zeckenlabor.de.
Aber Sie können sicherlich auch von anderen Speziallaboren gute Auskünfte bekommen!
mfg
DDr Beck
Hallo,
Zecke 2013 entfernt – Wanderröt sehr deutlich (leider ohne Bild, bis dahin noch nie mit Borr. beschäftigt)
in den Monaten danach massive springende Gelenkbeschwerden
viele Borr-spez. Symptome
Vor 6 Wochen wurde Leukämie diagnostiziert.
bis zu diesem Zeitpunkt wurde ich von einem Arzt zum anderen geschickt
Sero neg. RA – Fibromyalgie – 6 Wochen Psychos. Tagesklinik gestellte und verworfene Diagnosen
Ein vom HA anfangs begonnene AB-Therapie sollte ich auf Anweisung des Rheumatologen abbrechen (Szintigraphie)
Private UV lehnte vor 14 Tagen (!) Regulierung ab
Im Rahmen der Leukämie wurde erneut ein Borr.-Test durchgeführt
Borr IgG 11,4 pos.
Borr IgM 21,8 pos.
Borr. IgG Blot neg
Borr IgM Blot pos.
Ospc pos.
VIsE-Mix pos.
Meldung ans Gesundheitsamt
am ehesten eine frühe Borr.
————-
Mein Arzt meinte es sei Borr.Stadium 3 – intravenöse AB-Therapie bei der nächsten Chemo.
Wie kann man alles beurteilen ?
Hallo Ralph
Das ist eine komplexe Fragestellung, die vielleicht besser im persönlichen Gespräch geklärt werden sollte.
Ganz generell wird Ihre Abwehr durch die Leukämie veraendert, weil sich bei einer Leukämie eine bestimmte Gruppe von weissen (=“leuk“) Blutzellen sich vermehren. Und das fuehrt zu Veränderungen der Abwehrkraft.
Deswegen muss eine Antibiotika Therapie sehr genau überlegt werden- am Besten bei einem Spezialisten fuer Blutkrankheiten (Haematologe).
Alles Gute!
DDr Beck
Sehr geehrter Herr Dr Beck,
Ich bräuchte dringend Ihren Rat. Ich habe meiner 3 jährigen Tochter am 11.05 eine Zecke vom Kopf entfernt. Diese schickte ich, obwohl der Kinderarzt meinte es sei Geldverschwendung, an ein Zeckenlabor. Leider wurde die Zecke beim Entfernen etwas ausgequetscht und die Mundwerkzeuge blieben stecken, weil meine Tochter nicht still hielt. Die Zecke war auch schon ziemlich voll, daher gehe ich davon aus, dass sie schon etwas länger dort war. Heute kam das Ergebnis vom Labor, die Borreliose wurde positiv getestet. Nun sagt der Kinderarzt eine Behandlung ohne Symptome sei unnötig und unsinnig – da mein Vater jedoch seit ca 15 Jahren an chron. Borreliose leidet und die Symptome erst viele Jahre nach einem Zeckenbiss auftraten mache ich mir natürlich große Sorgen und halte das Verhalten vom Kinderarzt für zu sorglos. Er bot mir an meiner Tochter 1 Woche Amoxicillin zu verschreiben – nur um mich zu beruhigen. Meines Wissens ist Amoxicillin jedoch nicht das Mittel der Wahl und 1 Woche viel zu kurz. Was soll ich jetzt machen – ich finde überall nur Angaben zur Behandlung von Erwachsenen. Ist eine Antibiose sinnvoll und wenn ja womit und wie lange? Um eine schnelle Antwort wäre ich Ihnen sehr dankbar. Mit freundlichen Grüßen, Emily
Hallo Emily
leider habe ich keinerlei Erfahrung mit der BorrellioseTherapie bei Kindern und möchte Sie deshalb an einen Kinderarzt verweisen.
Allerdings wäre mir auch die Einschätzung „da wird schon nichts sein…“ deutlich zu lax und ich würde vielleicht doch mir anderweitig Rat suchen.
Bei Erwachsenen machen wir in einem solchen Fall eine Antibiose für mindestens 3 Wochen, in der Regel mit Doxyciclin 1-2x 100mg tägl. wie das bei einem Kind zu dosieren ist, und ob es überhaupt geeignet ist, kann ich leider mangels Erfahrung nicht beantworten, aber ein erfahrener Kinderarzt sollte das umrechnen können, bzw selber wissen…
mfg
DDr Beck
Eine letzte…
Endlich Doxycyclin-VO; 1x 200mg/Tag. Ich (schlank) bin 44 J. und
wiege 73 kg bei 1,86m Größe.
Prompt nach ersten Einnahme-Tag bekomme ich Nackenschmerzen
(Schonhaltung wg. Schmerz), allg. Krankheitsgefühl, schlapp, u.ä.
Das ist wohl ein dummer Zufall, unterstreicht aber den B-Verdacht.
Ich hadere mit der Dosierung, würde gerne „verlängern“.
Ist das AB bei 1x 200mg/Tag über einen längeren Zeitraum wirksamer
als doppelte Einnahme 2x 200mg/Tag in einem kürzerem Zeitraum?
Soll ich überhaupt bei meiner Körper-Größe verlängern?
Die Zecke war übrigens aus dem Westerwald.
Hallo Sebaastian
Sie bringen mich jetzt in eine Zwickmühle: ich würde Ihnen gern helfen, aber ich darf aus rechtlichen Gründen mir unbekannte Personen nicht behandeln und auch nicht ärztlich beraten. Und nachdem ich Sie nicht kenne, gilt das also auch für Sie.
Ganz allgemein würde man aber einen Mann mit 1,86 cm und 73 Kg durchaus auch für eine längere Zeit mit Doxycyclin behandeln, sofern das medizinisch notwendig erscheint. Ob 2×200 oder 1×200 mg Doxy muß im Einzelfall – auch nach der Schwere der Symptome – entschieden werden, genauso wie die Dauer der Behandlung.
Hilfreich bei der Entscheidung können auch die erwähnten Tests sein.
HG
Dr. Thomas Beck
Pardon,
mein Blutbild zeigte lediglich ein erhöhtes LDL-Cholesterin,
sonst keine Auffälligkeiten.
VG
ok, ändert aber nichts an meiner Empfehlung!
Hallo Herr Beck,
danke für die kompetente Antwort. Ein zweiter von mir hinzu konsultierter
Arzt hat wenigstens nun ein großes Blutbild gemacht. Ist da der LTT mit drin??
Meine Symptome sind treffend auf B., aber ehr gering. Die roten Flecken sind
verschwunden (gemäß Chamäleon-Effekt). Alle anderen kommen und gehen.
Der Arzt meint, es ist psychischer Natur/die Angst vor B. (schalenartige geringe
Kopfschmerzen, Rumpfschmerzen morgens, Anflug von Schnupfen, Husten,
Verstimmungen, Sehstörungen, u.a.). Letztendlich ist es russisches Roulette,
KEIN AB verschrieben zu bekommen. Meine Ärzte drücken sich vehement
gegen AB-Applikation (kann ich aus der Sicht der Ärzte auch verstehen).
Ich würde jetzt am liebsten selbst in die Apotheke gehen, und mir AB besorgen,
wenn es möglich wäre.
Nein der LTT (Leukozyten Transformations Test) ist ein ganz spezieller Test, der nur von wenigen Laboren durchgeführt wird – auf Sonderanforderung.
Tendenziell pflichte ich Ihnen bei, daß ich im Zweifelsfall eher zur Antibiotikaeinnahme raten würde- die Risiken wären mir einfach zu hoch, nichts zu tun…
Guten Erfolg!
DDr Beck
Sehr geehrter Herr Dr. Beck,
zufällig bin ich gerade auf Ihre Seite gestossen. Ich finde es klasse, wie Sie auf die einzelnen Kommentare der verunsicherten Menschen eingehen und möchte Ihnen hiermit ein Kompliment aussprechen – sowas erlebt man selten!
Auch ich habe die Diagnose bekommen: Borreliose.
Zu meiner Vorgeschichte:
Seit 09/2012 bin ich durch einen Zufallsbefund seitens meines Blutes (Thrombozyten erhöht) und anschließender Knochenmarkpunktion und etlicher weiterer Tests registrierte ET-Patientin – Behandlung mit täglich ASS-100.
Ende März diesen Jahres schwoll morgens mein rechter Fuß/Knöchel an und ich konnte kaum laufen – also bin ich sofort zum Arzt. Zusätzlich plagt mich seit dem ein Gelenkschmerz im Zeigefinger, welcher bisher vollkommen außer Acht gelassen wird. Das Ende vom Lied: Verdacht auf eine Beinvenenthrombose – Therapie 7 Tage 2x Clexane in den Bauch spritzen und zusätzlich 1x Arcoxia – alle Beschwerden wieder verschwunden.
Mit Beendigung der Einnahme und einer Verzögerung von 3 Tagen merkte ich meine linke Gesichtshälfte morgens kaum – über den Tag wurde es besser. Abends wieder vollkommene Taubheit jedoch ohne Lähmungserscheinungen also ab ins Krankenhaus in die Notaufnahme. CT; EKG und auch die Blutwerte (für meine Verhältnisse) normal. Reaktionstests unauffällig. Trotzdem behielten sie mich über Nacht dort und am nächsten Morgen folgte Schädel-MRT ohne Kontrastmittel sowie Sonografie der Halsschlagader (zunächst ohne Befunde). Am nächsten Tag folgte der Schock: das MRT müsste wiederholt werden mit Kontrastmittel da im corpus callosum ein Entzündungsherd gefunden wurde. Zusätzlich sollte eine Lumbalpunktion sowie ein EEG gemacht werden, da der Verdacht auf MS nahe liege. Gesagt – getan. Anschließend folgten Wanderschmerzen in den Kniegelenken und der Hüfte, welche ebenfalls wie der Zeigefinger nicht beachtet wurden.
Bei der Auswertung kam herraus das tatsächlich im corpus callosum ein Entzündungsherd ist, welcher nun alle 4-6 Monate mittels MRT untersucht werden soll – MS ist jedoch ausgeschlossen. Die Wanderschmerzen wurden auf die Lumbalpunktion geschoben – was jedoch laut Arzt sehr ungewöhnlich sei.
Mein Nervenwasser sei „sauber“ – aber im Blut konnten Borrelien festgestellt werden. Da fiel der Groschen – im August 2014 hatte ich einen Zeckenbiss! Wie immer hatte ich die Stelle markiert und beobachtet – ohne irgendwelche bisherigen Symptome.
Aktuelle Therapie: 20 Tage Doxycylin 1 x 200 mg.
Meine Fragen nun an Sie:
Hat der Entzündungsherd im MRT eventuell etwas mit Borreliose zu tun? Darauf bekam ich keine Antwort seitens des Neurologen.
Ist es überhaupt Ratsam mit Doxycylin in diesem Stadium zu behandeln? Mein Arzt meinte, dass es sich um eine bereits ausgeheilte Infektion handeln könnte und wir dies nur prophylaktisch behandeln – ich wurde jedoch nie gegen Borrelien behandelt!
Sollte ich gegebenenfalls einen Spezialisten aufsuchen?
Vielen Dank für Ihre Antwort im voraus!
Hallo Alex
vielen Dank für Ihre freundliche Einschätzung meiner posts- tatsächlicht das sehr viel Arbeit, aber offensichtlich fülle ich damit eine Lücke… also Danke!
Zu Ihrer Frage bzgl Borrelliose: ja, ich denke auch, daß eine Behandlung mit Antibiotika in solch einem Fall oft unumgänglich ist. In der Regel wird dafür Doxycyclin 200mg für 3 Wochen verschrieben, leider ist das aber oft nicht ausreichend und die Antibiose muß für einen deutlich längeren Zeitraum fortgesetzt werden. Das kann natürlich nur im vertrauensvollen Gespräch zwischen Arzt und Patient für den Einzelfall entschieden werden.
Massgeblich sind zum einen der deutliche Rückgang der Symptome und zum anderen die Veränderung der Messwerte im Blut (zu denen ich auf meiner Seite ausführlich Stellung genommen habe).
Ob es sich bei den Entündungszeichen nun um B oder um eine andere Ursache handelt, kann dann auch anhand der Blutuntersuchungen besser eingegrenzt werden- das kann aber im Einzelfall durchaus sehr schwierig sein und deshalb ist möglicherweise die ausweichende Reaktion Ihres Neurologen inhaltlich zwar richtig (wenngleich menschlich natürlich enttäuschend…).
Guten Erfolg!
DDr Beck
Hallo Herr Dr. Beck,
vor genau 14 Tagen von einer Zecke gebissen, der Kopf steckte drin; hellgrauer 3mm großer Zeckenkörper. Zecke mit Pinzette entfernt (musste ziemlich ziehen), ohne zu quetschen, leider nicht aufbewahrt.
Problem: mein HA bagatellisiert die Sache; ich habe nur morgens eine ca. 8 cm große Rötung
um die Einstichstelle, sowie ca. 12 cm davon entfernt ebenfalls eine kreisrunde Rötung (ca. 3 cm im Durchmesser).
Beide Rötungen verschwinden aber im Laufe des Vormittags und treten am nächsten Tag wieder auf. Kopfschmerzen, Muskelschmerzen, starke Müdigkeit, depr. Verstimmung hatte ich vor 3 Tagen noch, kann aber auch Zufall sein, da öfter der Fall.
Soll ich auf Antibiotika bestehen?
VG
Sebastian
Hallo Sebastian
das kommt mir doch sehr verdächtig auf eine Borrelliose vor, inbesondere weil Sie die typische Wanderröte entwickelt haben… Also ich würde einen Bluttest (LTT Thrombozytentransformationstest) vorschlagen, wie bereits ausführlich beschrieben. Dann wissen Sie und Ihr Arzt besser, was los ist.
Und ich würde doch eine Antibiotika- Behandlung (AB) ansprechen und nachfragen, was aus Sicht Ihres Arztes denn dagegen spricht.
Wenn er keine starken Argumente hat und trotzdem die AB- Behandlung nicht machen will, dann sollten Sie vielleicht überlegen, den Arzt zu wechseln.
Mfg
DDr Beck
Hallo Herr Dr. Beck ,
ich wurde 09 von einer Zecke gebissen . Leider bekam ich davon FSME .
Ich wollte fragen ob irgendwann die Lähmung im Arm und Bein und Gesicht wieder weg geht .
Und könnten sie mir einen auf Zeckenkrankheiten spezialisierten Arzt um Tübingen empfehlen ?
Oder wo gibt es Studien wo man sich beteiligen kann ?
Vielen Dank Sonja
Leider kann ich Ihnen keinen Arzt in Tübingen oder Umgebung empfehlen, aber Sie können sich an den Zentralverband der Ärzte für Naturheilverfahren (ZAEN) wenden, der hat seinen Sitz in Freudenstadt und ist auch im Internet zu finden unter
http://www.zaen.de
Guten Erfolg!
DDr Beck
Liebe Sonja, lieber Herr Dr. Beck,
neurologische Defizite können durch hochwertige Mineralstoffzufuhr und Vitaminen zu einer schnelleren Besserung gelangen. Hierzu kann ich Ihnen gerne weitere Informationen anbieten falls geschwünscht.
Danke für diese ausführliche und informative Seite!!
mfg monika
Das mag unterstützend zur besseren Heilung beitragen – ich bin allerdings mit orthomolekularer Medizin (Behandlung mit Mineralstoffen und Spurenelementen) tendenziell eher zurückhaltend, da dabei sehr häufig kommerzielle Interessen im Vordergrund stehen…
Besten Gruß!
DDr Beck